"Meiner Meinung nach hat man in den letzten Jahren den einen oder anderen Transfer versäumt", sagte Matthäus. Seit der Brasilianer Lucio und der Argentinier Martin Demichelis den Klub verlassen haben, wisse man, "dass in der defensiven Zentrale die Qualität nicht so vorhanden ist, um die Champions League zu gewinnen".
Der deutsche Rekordmeister hätte rechtzeitig "auf gewisse Dinge" reagieren müssen. "Der FC Bayern hat es ja in der Hand, solche Drecksäcke, die es im internationalen Fußball gibt, zu verpflichten", sagte Matthäus in Bezug auf den nach dem verlorenen Champions-League-Endspiel von Präsident Uli Hoeneß angesprochenen Mangel an "Wadenbeißer-Typen" wie Ex-Profi Jens Jeremies.
Zudem habe Matthäus "sehr häufig" der richtigen Charakter in der Mannschaft vermisst. "Er muss so häufig wie möglich stimmen und nicht nur bei einem Spiel wie gegen Real, wo man weiß, dass es nur miteinander geht", sagte der 51-Jährige. Es gebe "zu viele Ich-AG's auf dem Platz". Wenn das Team aber wie im Champions-League-Halbfinale in Madrid funktioniere, könne der FC Bayern "gegen jede Mannschaft der Welt" gewinnen.
Von der Kritik nahm Matthäus jedoch Coach Jupp Heynckes aus. Trotz der zweiten titellosen Saison in Folge sehe er keinen Grund, "über den Trainer nachzudenken". Heynckes habe "einen tollen Job" gemacht und daher gehe er davon aus, dass der 67-Jährige "noch das eine oder andere Jahr" weitermache. "Die Ausstrahlung hat er nach wie vor, deshalb denke ich, dass er noch wichtig sein kann. Er hat seine Qualitäten - das Alter spielt keine Rolle", sagte Matthäus.