BVB: Bilanz

Der 2. Streich der Himmelsstürmer

Nur, dass der Gegner diesmal nicht 1. FC Nürnberg hieß, sondern Borussia Mönchengladbach. Dieser 2:0-Erfolg gegen den Namensvetter vom Niederrhein war die Ouvertüre zu einem echten Party-Marathon. Bis in die frühen Morgenstunden genossen die Helden von Dortmund ihren Erfolg.

Obwohl dieser zweiten Meisterschaft in Folge etwas die Ursprünglichkeit des ersten Titels fehlt, ist dieser Triumph am Ende wohl noch höher zu bewerten, noch beeindruckender, als der im Vorjahr. Denn diesmal waren die Borussen nicht als Außenseiter ins Rennen gegangen. Diesmal waren sie der Titelverteidiger, ein ernsthafter Konkurrent der Großkopferten aus München, was auch die Ansprüche in Dortmund vergrößert hatte. Klar, als Ziel wurde vor der Spielzeit ein Platz im internationalen Geschäft ausgegeben, doch ob Rang sechs wirklich alle Beobachter zufrieden gestellt hätte? Dass sich diese Frage nicht stellte, das liegt an der herausragenden Moral dieser Borussia, die am Anfang der Saison schon fast mit dem Rücken zur Wand stand. Drei der ersten sechs Saisonspiele hatte sie verloren und rannte nun auch in Mainz einem Rückstand her, ehe der Last-Minute-Treffer von Lukasz Piszczek alles zurück brachte. Vor allem die Moral, das Siegergen, das in der Sommerpause irgendwie auf der Strecke geblieben war. [box_sonderheft_bvb] Dieses Spiel in Mainz sollte die Wende bedeuten. Fortan verlor der BVB keine Partie mehr. Zweimal schlug die Elf von Jürgen Klopp den FC Bayern, zweimal auch den FC Schalke 04, sie sammelte so viele Punkte wie zuvor noch keine andere Mannschaft in der Geschichte der Borussia, und so viele Punkte wie noch keine Bundesliga-Mannschaft vor ihr. Es war eine einmalige Erfolgsgeschichte, die Jürgen Klopp und seine Jungs schrieben. Eine, an deren Ende nichts anderes stehen konnte, als der zweite Titel in Serie. Das war spätestens nach dem emotionalen Höhepunkt, dem 1:0-Sieg gegen München im Signal Iduna Park klar. Es war ein Abend der großen Emotionen und der Abend der Entscheidung. Fortan ging es nur noch darum, den Vorsprung ins Ziel zu retten – und der BVB tat dies mit dem größtmöglichen Stil. So steht am Ende einer außergewöhnlichen Spielzeit eine große Erkenntnis: Nie gewann eine Mannschaft verdienter den Titel als diese schwarz-gelben Himmelstürmer.