Dieses Thema könnte Schalke entzweien. In den offenen Vertragsverhandlungen mit Raúl hat Klubchef Clemens Tönnies erstmals Details genannt und den Spanier zeitlich unter Druck gesetzt. „Wir haben Raúl ein gutes Angebot für ein Jahr gemacht“, verriet Tönnies am Sonntag nach der Partie gegen den HSV. „Die Entscheidung liegt jetzt bei ihm.“
Nach einem ersten Sondierungsgespräch zwischen Horst Heldt und Gines Carvajal im Januar hatte Schalkes Manager Raúls Berater im Februar einen „Vorschlag“ zur weiteren Zusammenarbeit unterbreitet. Bereits zuvor waren Inhalte des Papiers in der Öffentlichkeit diskutiert worden, von einem weiteren Jahr bis 2013 sowie einem Abschiedsspiel für den 34-Jährigen nach Ablauf dieser Zeit war da die Rede. Zumindest die Laufzeit des neuen Kontrakts bestätigte Tönnies nun vor laufender Kamera.
Ob die gewünschte Einigung mit dem Publikumsliebling zustande kommen wird, mochte der Unternehmer nicht kommentieren. „Wir sind in gutem Kontakt mit Raúl und seinem Berater. Daher gehe ich davon aus, dass wir in nächster Zeit etwas von ihnen hören“, sagte Tönnies.
Raúl musste gegen den Hamburger SV kein besonderes Spiel machen, als dass ihm die Herzen in der Arena wieder zuflogen. Die Frage, ob der Superstar dem Verein auch mit dann 35 Lenzen noch sportlich richtig weiterhelfen kann oder er sein Gehalt nicht mehr Wert sein könne, bleibt ein Politikum.
Trainer Huub Stevens hat allerdings angedeutet, dass er sich die nächste Saison auch durchaus ohne Raúl vorstellen könne. "Man muss bei ihm - genau wie bei jedem Spieler - genau sehen, welche Leistung dem Gehalt gegenübersteht. Ich weiß jetzt noch nicht, wie er in den verbleibenden Spielen dieser Saison noch funktioniert und ob er nächste Saison erneut so viele Spiele machen kann", sagte der Niederländer der Bild am Sonntag. "Normalerweise beurteile ich einen Spieler, indem ich mir seine Entwicklung über eine Saison anschaue. Bei Raúl ist das anders. Er ist 34 Jahre alt, bei ihm geht es darum, das Niveau zu halten", sagte Stevens.
Angeblich sollen betuchte Klubs aus China, Katar und den USA an den Diensten des Champions-League-Rekordtorschützen interessiert sein.