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Babbel vs. Preetz
Der Lügenbaron macht in Berlin Station

Babbel vs. Preetz: Lügenbaron macht in Berlin Station
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Lügenvorwürfe verpesten die Berliner Luft: Das Theater um Trainer Markus Babbel hat Fußball-Bundesligist Hertha BSC endgültig ins Chaos gestürzt.

Die Verantwortlichen des Aufsteigers haben sich nach dem 1:1 (0:1) im letzten Hinrundenspiel bei 1899 Hoffenheim gegenseitig bezichtigt, die Unwahrheit zu sagen. Die Vorwürfe von beiden Seiten waren derart heftig und wurden am Sonntag noch einmal wiederholt, dass es an ein Wunder grenzen würde, wenn Babbel am Mittwoch im DFB-Pokal gegen den 1. FC Kaiserslautern noch auf der Trainerbank säße.

Am Sonntag setzten sich Klubpräsident Werner Gegenbauer und Manager Michael Preetz zusammen und berieten über mögliche Konsequenzen. Babbel könnte sich ungeachtet der Querelen vorstellen, sogar bis zum Saisonende weiterzumachen: "Ich habe ein dickes Fell."

"Das war nicht angenehm"

Das ist jedoch sehr unwahrscheinlich, zumal der Europameister von 1996 am Sonntag nach dem Auslaufen noch einmal nachlegte. "Obwohl meine Zukunft klar war, habe ich der Mannschaft nichts gesagt, ich habe den Medien nichts gesagt. Das war nicht angenehm, aber für den Verein habe ich nichts gesagt", sagte Babbel.

Der Coach erklärte, dass er dem Verein bereits Anfang November mitgeteilt habe, seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag nicht verlängern zu wollen. Manager Michael Preetz betonte dagegen, dass er von Babbel erst am vergangenen Dienstag darüber informiert worden sei. Für Hertha-Präsident Werner Gegenbauer ist Babbel der Lügenbaron. "Dass die sportliche Führung von Hertha BSC als Lügner dargestellt wird, das ist ein Witz, ein schlechter."

"Die Geschichte, die Babbel erzählt, ist nicht das, was Michael Preetz Stein auf Bein schwört. Demnach hat Markus Babbel Michael Preetz am Dienstagabend zum ersten Mal darüber informiert, dass er den Vertrag nicht verlängern will. Wir sollten uns nicht durch Baron-Münchhausen-Geschichten die Arbeit der letzten eineinhalb Jahren kaputt machen", sagte Gegenbauer, der am Sonntag noch immer noch angefressen war: "Dass die sportliche Führung von Hertha BSC als Lügner dargestellt wird, das ist ein Witz, ein schlechter."

Babbel beharrte jedoch auf seiner Version. "Jeder, der mich kennt, weiß: Wenn ich etwas sage, dann ist es auch so. Wenn jemand eine andere Meinung hat, dann hat er vielleicht nicht richtig zugehört", äußerte der gebürtige Münchner. Der Konter von Preetz ließ nicht lange auf sich warten. "Ich habe nichts überhört, ich habe noch kein Problem mit den Ohren", sagte der Sportchef: "Das Ganze ist höchstärgerlich."

"Ich sehe die Jungs gern"

Schon während des Spiels war klar zu erkennen, dass das Tischtuch zwischen Preetz und Babbel endgültig zerschnitten ist. Obwohl beide auf der Ersatzbank dicht beisammen saßen, würdigten sie sich keines Blickes. Selbst Babbel scheint aber nicht daran zu glauben, dass er seine Schützlinge noch einmal betreuen darf. "Ich sehe die Jungs gern", antwortete der Coach vielsagend auf die Frage, ob er bei der Weihnachstfeier am Montag noch als Trainer zugegen sein werde.

Babbel schwieg sich darüber aus, warum er nicht über den Sommer hinaus in der Hauptstadt arbeiten wolle. Nach eigener Aussage wisse er auch noch nicht, wo er in der kommenden Saison anheuern werde. Zuvor hatten Babbels Schützlinge vor 25.500 Zuschauern in der Rhein-Neckar-Arena durch den Treffer von Roman Hubnik in der Nachspielzeit (90.+1) einen Punkt geholt. Sejad Salihovic hatte die Gastgeber in Führung gebracht (21.). Beide Teams mussten zudem einen Rote Karte hinnehmen. Bei den Berlinern traf es Raffael (31.), bei Hoffenheim Isaac Vorsah (63.).

Wer Babbels Posten in Berlin übernimmt, ist nach Angaben von Preetz noch offen. "Das kann ich nicht bestätigen", sagte Preetz zu Medienberichten, wonach Michael Skibbe übernehmen soll. Skibbe trainiert derzeit noch den türkischen Erstligisten Eskisehirspor. Letzte Station des 46 Jahre alten Skibbe in Deutschland war Eintracht Frankfurt. Bei den Hessen wurde er am 22. März dieses Jahres nach ausbleibenden Erfolgen entlassen.

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