Wenn man Tom Starke zur Partie auf Schalke befragte, dann schon. „Selbst so ein Sportsmann hat es nötig zu lügen“, polterte der Torhüter von 1899 Hoffenheim nach dem 1:3 der Kraichgauer in Gelsenkirchen.
Der Ex-Duisburger spielte natürlich auf das 1:0 durch den Spanier an. Das hatte Raúl mit dem unerlaubten Körperteil erzielt, sich aber keiner Schuld bewusst gemacht. Denn während Starke nachlegte („Er macht das Tor ganz klar mit der Hand, deswegen ist er ein irreguläres Tor. Der Schiedsrichter hat es nicht gesehen, er hat ihn gefragt. Raul hat dann verneint“), winkte der nur ab: „Für mich war es ein klarer Treffer. Der Ball ist mir zwar leicht an die Hand gesprungen, aber es war keine Absicht und hätte nichts daran geändert, dass der Ball ins Tor geht. Er hätte auch an die Brust oder den Oberschenkel springen können.“
So sah es auch Schiedsrichter-Experte Markus Merk, der sich nach dem heftigen Wiedersehen vor zwei Wochen auf Schalke den Königsblauen weiter annähert.
Raúl derweil beendete nach der Partie sein fast trotzig wirkendes Schweigen und sprach Sätze, die mitten ins königsblaue Herz trafen. „Ich bin sehr glücklich“, gab der strahlende Kultkicker zu. „Es macht derzeit sehr viel Spaß, in dieser Mannschaft zu spielen. In der Tabelle stehen wir nun gut da und außerdem habe ich wieder ein Tor erzielt.“ Weil er für die Truppe unglaublich wichtig ist und die Fans jeden Tag mit ihrem Superstar genießen, wird ständig über die vorzeitige Vertragsverlängerung mit dem 34-Jährigen spekuliert. Doch für Raúl selbst ist es „noch nicht der richtige Moment darüber zu sprechen. Mein Vertrag läuft noch, ich habe hier sehr viel Spaß und es läuft gut in der Liga“.
Manager Horst Heldt hat einen Termin Anfang nächsten Jahres ins Auge gefasst, um bei dem Angreifer mal vorsichtig nach einem weiteren Verbleib in Gelsenkirchen nachzufragen. Momentan kann sich sicher niemand vorstellen, dass diese wunderbare Geschichte mit Schalke und Raúl nicht weitergehen sollte.