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Schalke: Merks Rückkehr
Wiedersehen mit unerwünschter Person

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Schalke: Markus Merk kommt in die Arena

Für einen kurzen Moment entglitten Huub Stevens fast die Gesichtszüge. Diesen Menschen wollte er lieber nicht mehr sehen, die auf Schalke unerwünschte Person.

Vorbei war es mit der guten Laune des Schalker Trainers, als er von einem Fernseh-Journalisten erfuhr, wer am Samstag nach Gelsenkirchen zurückkehrt und das Spiel der Königsblauen gegen Lautern analysieren wird. Stevens blickte ungläubig, als er den Namen Markus Merk hörte. Der ehemalige FIFA-Schiedsrichter, auf den die meisten Schalke Fans wohl ewig fluchen werden, sitzt als Experte des TV-Senders „Sky“ am Mikrofon. Erstmals in der Veltins-Arena.

Hintergrund: Merk spielte an jenem 19. Mai 2001 eine Hauptrolle in einem Fußball-Drama, wie es die Bundesliga noch nie erlebt hatte. Am letzten Spieltag der Saison 2000/2001 zwischen dem Hamburger SV und FC Bayern München entschied der Pfälzer in der sehr langen Nachspielzeit nach einem vermeintlichen Rückpass des Hamburgers Tomas Ujfaluši auf Torhüter Mathias Schober auf indirekten Freistoß für die Bayern. Der Schwede Patrik Andersson verwandelte zum 1:1-Endstand, und die Bayern holten anstelle der Schalker, die Unterhaching mit 5:3 besiegt hatten und sich für 4:38 Minuten als Meister wähnten, die Schale.


Merk bekam wüste Morddrohungen ins Haus. Er beteuerte: „Ich habe so gepfiffen, wie ich es gesehen habe. Ich hatte nie Vorbehalte gegen Schalke.“

Weil viele Schalker ihn für die verlorene Meisterschaft verantwortlich machten, wurde Merk bis zum Ende seiner Schiedsrichtertätigkeit nicht wieder bei einem Spiel mit S04-Beteiligung eingesetzt.

Zwar hat sich die Aufregung nach über zehn Jahren gelegt, doch wie tief Wut und Enttäuschung bei den Schalker Fans immer noch sitzen, hat Merk bei Besuchen in Gelsenkirchen wie etwa vor der WM 2006 öfter erleben müssen. Nicht nur einmal wurde er von S04-Fans angesprochen wurde, die ihm sein Herz ausschütteten, wie sehr sie immer noch unter seiner Entscheidung am 19. Mai 2001 litten.

So war es auch, als Merk viele Jahre später in einen Autobahn-Rasthof voller Schalker geriet. Eine Sekunde lang herrschte Totenstille. Dann sagte ein Vater zu seinem Sohn: „Schau mal, das ist der Mann, der uns zum ,Meister der Herzen’ gemacht hat.“

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