Der tschechische Angreifer und Neuzugang Tomas Pekhart (80.) erzielte auf Vorarbeit von Jens Hegeler das Tor des Tages. Die gesamte Hertha-Abwehr wurde dabei düpiert. Damit knüpften die Berliner an die schwache Heimserie aus der Abstiegssaison an und sind damit seit insgesamt 17 Bundesliga-Heimspielen sieglos.
Vor 61.118 Zuschauern im Olympiastadion zeigten beide Mannschaften lange Zeit Schlafwagen-Fußball. Statt des erhofften Fußballfestes in der Hauptstadt erlebten die Fans einen müden Sommerkick. Herthas Spieler wirkten bei ihrem Bundesliga-Comeback äußerst nervös und mutlos. Die ebenfalls nur mäßigen Nürnberger hatten leichte optische Vorteile, konnten daraus allerdings kein Kapital schlagen und blieben wie schon in den drei Jahren zuvor zum Ligastart ohne Erfolgserlebnis.
Die Gäste hatten den besseren Start in die Begegnung. Nach einem Eckball von Markus Mendler kamen die Nürnberger erstmals bedrohlich nah vor das Hertha-Tor, jedoch schoss Verteidiger Klose den Ball deutlich über das Gehäuse (5.). Die Berliner taten sich auf der Gegenseite mit dem Offensivspiel schwerer und drangen gar nicht erst bis in in den gegnerischen Strafraum vor.
In der im Mittelfeld umkämpften Begegnung versuchten es die Franken vor allem mit hohen Bällen in den Strafraum. Szenen vor dem Tor blieben aufgrund des nicht vorhandenen Spielaufbaus beider Mannschaften Mangelware. Anstatt konzentriert nach vorn zu spielen, versuchten es vor allem die Gastgeber mit Einzelaktionen oder planlos nach vorn geschlagenen Bällen - und blieben dabei erfolglos.
Nach dem Seitenwechsel zeigte zumindest der Gast aus Nürnberg etwas mehr Engagement und spielte sich einige Chancen heraus. Markus Feulner hatte dabei noch die beste Möglichkeit, als er aus 20 Metern abzog. Der Berliner Schlussmann Kraft konnten den Ball jedoch entschärfen (58.). Auch Mendler (53.) und Pekhart (61.) scheiterten am neuen Hertha-Keeper, der wie die ganze Berliner Mannschaft ein wenig nervös wirkte.
Herthas Trainer Markus Babbel brachte zur zweiten Halbzeit in Raffael für den blassen Tunay Torun einen weiteren Kreativspieler, doch das Spiel der Hausherren blieb sehr verkrampft und hatte keinerlei Überraschungsmomente. Die Spieler zeigten auch läuferisch keinen übergroßen Einsatz, das Spiel ohne Ball ließ noch zu wünschen übrig.
Babbel vertraute zur Saisonpremiere im heimischen Olympiastadion in der Startformation auf vier neue Spieler. Torhüter Thomas Kraft sowie Maik Franz, Andreas Ottl und Tunay Torun kamen zu ihren ersten Einsätzen, während Nürnbergs Coach Dieter Hecking in Pekhart, Markus Feulner und Timm Klose drei neuen Spielern das Vertrauen schenkte.