Schließlich hatte ihn vor wenigen Wochen so wirklich niemand auf dem Zettel hatte. Inzwischen freilich hat sich der Linksfuß richtig in den Fokus gespielt. Das Pech von Marcel Schmelzer, der auch auf Schalke aufgrund seiner Hüftverletzung passen musste, ist Löwes Glück. So bekommt er regelmäßig seine Einsätze, so kann er mit seinem flotten Antritt, seinem Tempo, seiner Wendigkeit, auch mit guten Flanken punkten – und plötzlich winkt ihm beim Pokalspiel in Sandhausen sogar ein Platz in der Startformation.
Großer Respekt vor Marcel Schmelzer
Ansprüche stellt der gebürtige Plauener aber keineswegs. Obwohl die Zeit für Schmelzer langsam knapp wird, fordert er nichts von Trainer Jürgen Klopp ein. Im Gegenteil, stets bleibt er bescheiden, sagt: „Schmelle ist Nationalspieler, ich komme aus der Regionalliga. Ich bin nicht da, um ihn anzugreifen, sondern bin als Backup für ihn da. Ich will hier nur mein Zeug machen.“
Und das macht er ausgesprochen ordentlich. So ordentlich, dass Klopp unlängst lobte: „Er hat sich wirklich gut eingefügt.“ Und auch der 22-Jährige ist mit seiner Entwicklung mehr als zufrieden. „Am Anfang hat es noch nicht so geklappt, aber in den letzten drei Wochen habe ich schon sehr viel gelernt. Ich gewöhne mich an das Niveau und es wird immer besser, auch wenn ich mich noch in vielen Bereichen verbessern muss.“
Einer dieser Bereiche ist sicher der Abschluss. Denn als er in der ersten Halbzeit im Schalker Strafraum frei zum Schuss kam, verzog er völlig, der Ball landete sogar im Seitenaus. „Ich wollte auf die lange Ecke zielen, aber der Ball ist mir abgerutscht. Das war schade.“ Weil es seinen Mannschaftskollegen nicht anders ging, stand am Ende die bittere Niederlage. „Wir sind an Ralf Fährmann gescheitert“, befand Löwe zum Schluss.