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Warum Bordon weinte
Ehrenkabine mehr Wert als Titel

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Schalke: Warum Marcelo Bordon wieder weinte
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Zwei Tage nur war Marcelo Bordon auf Schalke, doch emotional hat ihn die Rückkehr schwer mitgenommen. Die S04-Fans feiern ihn als einen der ihren.

Um 12.38 Uhr gibt es kein Halten mehr. Die Tränen schießen ihm in die Augen, diesem Kerl von einem Mann, an dem bis vor einem Jahr die Stürmer in der Bundesliga abgeprallt waren wie an einer deutschen Eiche. Tagesordnungspunkt drei der königsblauen Jahreshauptversammlung sieht die Aufnahme verdienter Spieler in die Schalker Ehrenkabine vor, es ist der Moment von Marcelo Bordon.

Die 3.000 Mitglieder in der Emscher-Lippe-Halle feiern den Brasilianer, als ob er gerade den entscheidenden Treffer zur Deutschen Meisterschaft erzielt hätte. Bordon übermannen die Emotionen. RevierSport traf ihn zum Interview.

Marcelo Bordon, ein Jahr nach dem Rausschmiss als Spieler des FC Schalke durch Felix Magath haben Sie eine triumphale Rückkehr nach Gelsenkirchen erleben dürfen. Mal ehrlich, werden Sie das Abschiedsspiel am 9. Juli emotional überstehen?

Das wird sehr schwer. Sie haben ja gesehen, was bei der Versammlung los war. Ich bin überwältigt, das erlebt man nur auf Schalke. Schalke ist für mich wie eine Familie. Ich war zwar ein Jahr woanders, aber es fühlt sich so an, als ob ich nie weg gewesen wäre. Eigentlich wollte ich kein Abschiedsspiel, aber seit ich vor einem Monat hier war, habe ich gemerkt, dass es die richtige Entscheidung war, es doch zu machen.

Warum glauben Sie, dass Sie bei den Fans noch so beliebt sind?

Ich denke, dass sie die ehrliche Arbeit schätzen, die ich hier sechs Jahre lang abgeliefert habe. Bei den Empfängen, die einmal im Jahr stattgefunden haben, kam das immer deutlich rüber: Die Fans stehen zu dir, sie geben dir Halt, denen musst du etwas zurückgeben.

Dennoch mussten Sie vor einem Jahr mitten in der Vorbereitung gehen...

Ich habe sechs Monate lang nicht kapiert, was da passiert war. Meine Familie war in der Zeit sehr wichtig. Und als ich in Katar gespielt habe, war das nie mit Schalke zu vergleichen. Der Fußball, die Fans, das war nichts für mich.

Was bedeutet Ihnen die Wahl der Mitglieder in die Ehrenkabine?

Andere Spieler haben mit Schalke den Pokal geholt, aber diese Auszeichnung ist für mich mehr wert als ein Titel.

In knapp drei Wochen werden viele ehemalige Mitspieler, jetzige Freunde und 50.000 Zuschauer in die Arena kommen, um Sie gebührend zu verabschieden. Auf wen freuen Sie sich besonders?

Das sind viele! Mit Zé Roberto habe ich zum Beispiel nie in einer Mannschaft gestanden, aber wir waren immer sehr eng verbunden. Dann natürlich die anderen Brasilianer wie Cafu, Paulo Sergio oder Junior Baiano, das sind echte Vorbilder. Es wird ein Riesenfest und ich hoffe, dass ich vor lauter Tränen noch ein wenig mitspielen kann.

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