Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke vom neuen deutschen Fußball-Meister Borussia Dortmund fordert von Eintracht Frankfurts Präsident Peter Fischer nach dessen verbaler Entgleisung eine Entschuldigung. Fischer hatte im Zuge der Ausschreitungen in Frankfurt nach der 0:2-Pleite gegen den 1. FC Köln am Samstag den Eintracht-Ultras via Megafon zugerufen: "Dann schlagen wir halt den Scheiß-BVB." Zum Saisonabschluss gastieren die Hessen bei der Borussia.
"Eine absolute Unverschämtheit. Damit wird alles weiter angeheizt", sagte BVB-Boss Watzke der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ): "Ich erwarte eine Entschuldigung." Fischer nahm am Montag Kontakt zu Watzke auf und entschuldigte sich für seine Wortwahl. Watzke habe die Entschuldigung sofort angenommen, teilte Frankfurt in einer Pressemitteilung mit.
Watzke hatte betont, dass es nicht sein könne, dass der Frankfurter Präsident Fischer einen anderen Verein beleidige, nur um die eigenen Fans zu beruhigen. Fischer entgegnete: "Da waren Kinder im Block. Da hat man andere Sorgen. Da überlegt man nicht jedes Wort."
Auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Deutsche Fußball Liga (DFL) beschäftigten sich am Montag noch mit der Randale in der Frankfurter WM-Arena. Der DFB-Kontrollausschuss leitete ein Ermittlungsverfahren ein. Ein Urteil ist jedoch frühestens Mitte der Woche zu erwarten. Zudem gab es mit Blick auf das Saisonfinale am Samstag eine Sicherheitsbesprechung in Dortmund. "Dabei werden DFL, DFB sowie staatliche Stellen mit den Klubs nötige Maßnahmen für den reibungslosen Ablauf des Spiels erörtern", sagte DFL-Geschäftsführer Holger Hieronymus.
"Das Verhalten dieser Personen ist völlig inakzeptabel. Wichtig ist jetzt bei aller Emotionalität eine objektive Beurteilung der Situation. Und hier ist zunächst einmal festzuhalten, dass die Frankfurter Polizei, wie auch der Sicherheits- und Ordnungsdienst von Eintracht Frankfurt, sehr besonnen und professionell reagiert haben. Dennoch müssen wir alles tun, um solche Vorkommnisse in Zukunft gänzlich zu verhindern", kommentierte der DFB-Sicherheitsbeauftragte Helmut Spahn.
Nach der Heimpleite gegen Köln hatten rund 150 Frankfurter Hooligans den Rasen der Commerzbank-Arena gestürmt. Die Polizei musste Schlagstöcke und Pfefferspray einsetzen, um die Randalierer zurückzudrängen.