Am Donnerstag (15 Uhr) haben die Verantwortlichen des Fußball-Bundesligisten Gelegenheit, in der Zentrale des Deutschen Fußball Bundes (DFB) in der mündlichen Verhandlungen vor dem DFB-Sportgericht in Frankfurt/Main Stellung zu beziehen.
St. Pauli war vom DFB-Sportgericht zu einem Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit gegen Werder Bremen (23. April) verurteilt worden, nachdem die Partie gegen Schalke 04 abgebrochen werden musste. Schiedsrichter-Assistent Thorsten Schiffner war von einem gefüllten Bierbecher getroffen worden. Das Spiel wurde mit 0:2 gegen die Hamburger gewertet.
Die abstiegsbedrohten Hanseaten wollen sich mit dem Urteil nicht abfinden und beantragten fristgerecht die mündliche Verhandlung vor Hans E. Lorenz, dem Vorsitzenden des DFB-Sportgerichts. Die Anklage gegen den FC St. Pauli lautet "schuldhaftes Herbeiführen eines Spielabbruchs in Tateinheit mit mangelndem Schutz des Schiedsrichter-Assistenten". Manager Helmut Schulte argumentiert dagegen: "Uns trifft keine Schuld. Dieser Vorfall hätte genauso in Unterhaching, Paderborn oder Rio passieren können."
Unterstützung gibt es aus der Bundesliga. Jupp Heynckes, Trainer des Tabellenzweiten Bayer Leverkusen, empfindet das Urteil "Geisterspiel" als zu hart. Nach dem 2:1-Sieg seiner Mannschaft über St. Pauli am Sonntag schlug Heynckes vor, diese Sanktion erst in der kommenden Saison wirksam werden zu lassen, um den Kampf gegen den Abstieg nicht zu verzerren.