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BVB: Weidenfeller
"Es ist doch klar, dass wir mehr wollen"

BVB: Weidenfeller über seine Zukunftspläne
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Roman Weidenfeller ist Leistungsträger und Kapitän beim BVB. In RevierSport spricht er über den Meisterschaftskampf und die Zukunftsaussichten des BVB.

Roman Weidenfeller, was haben Sie eigentlich mit 41 vor?

Keine Ahnung. Ich werde doch im August erst 31. Woher soll ich jetzt schon wissen, was ich mit 41 mache?

Vielleicht noch einmal in der Premier-League spielen, so wie Jens Lehmann beim FC Arsenal?

Ach, so meinen Sie das. Wenn ich in dem Alter noch einmal die Chance bekommen würde, zu spielen, egal, ob in der Premier-League oder der Bundesliga, dann würde ich das auch annehmen. Für Jens Lehmann ist die Chance bei Arsenal ein echtes Geschenk. Ich freue mich für ihn und bin mir sicher: Er wird topfit sein.

Und auch spielen?

Ich glaube nicht, dass er dorthin gewechselt ist, um sich sechs Wochen auf die Bank zu setzen. Ich kenne seinen Ehrgeiz und kann mir gut vorstellen, dass er seine Chance suchen wird.

Kommen wir zurück zu Dortmund. Nach zwei Spielen ohne Sieg sind bereits erste Sticheleien zu hören, von der einen oder anderen Seite wird Ihnen bereits ein Einbruch prognostiziert.

Ich glaube, dass sich selbst die Leute, die so etwas schreiben, nicht sonderlich wohl dabei fühlen. Wir haben uns, als wir 13 Punkten Vorsprung hatten, nicht gegenseitig auf die Schultern geklopft und deshalb fangen wir jetzt mit sieben Punkten Vorsprung auch nicht an, zu zittern. Wir wissen, dass wir an zwei, drei Schräubchen drehen müssen und das werden wir in der spielfreien Zeit auch tun.

Welche Schräubchen meinen Sie?

Das muss man nicht an die große Glocke hängen. Zumal es wirklich nicht viele Schräubchen sind. Im Gegenteil: Wir haben bislang sehr Vieles richtig gemacht.


Dennoch weist die Tabelle nur noch einen Vorsprung von sieben Punkten auf Leverkusen aus. Ärgern Sie sich darüber, dass der Vorsprung zuletzt geschmolzen ist?

Sieben Punkte sind ein gutes Polster, aber natürlich dürfen wir uns darauf nicht ausruhen. Wir haben uns aber auch auf den 13 Punkten Vorsprung nicht ausgeruht. Wir haben nicht einen Gang zurück geschaltet. Die Leute müssen sich einfach von dem Gedanken verabschieden, dass wir jedes Spiel bis zum Abwinken dominieren müssen und immer mit drei oder vier Toren Vorsprung gewinnen. Wir reden hier immer noch über die Bundesliga und somit über eine der stärksten Ligen der Welt. Jeder kann hier Jeden schlagen.

Am Samstag kommt Hannover 96 nach Dortmund. Ist diese Mannschaft auch für Sie ein Phänomen?

Auf jeden Fall. Aber wir sind auch ein Phänomen. Mit uns hat keiner gerechnet. Selbst ich wäre schon zufrieden gewesen, wenn mir vor der Saison einer angekündigt hätte, wir würden die Saison auf Platz fünf abschließen. [forum]329,right[/forum] Das dürfte nun anders sein...

Es ist doch klar, dass wir mehr wollen. Bisher können wir sehr zufrieden sein, aber jetzt wollen wir natürlich auf die Saison den passenden Deckel setzen.

Wie erklären Sie sich den Erfolg von Mannschaften wie Dortmund, Mainz oder auch Hannover?

Ich glaube, dass einige der Top-Teams nicht damit gerechnet haben, dass wir so schnell umschalten, so aggressiv attackieren und uns als Team so stark aufstellen würden. Die Mannschaften, von denen alle dachten, sie würden die erste Geige spielen, haben uns wahrscheinlich lange unterschätzt und jetzt ist bei uns daraus ein Lauf geworden, den wir auch durchziehen konnten.

Die arrivierten Klubs haben die Zeichen der Zeit verpennt?

Es kann schon sein, dass die Top-Mannschaften das unterschätzt haben und gedacht haben, ‚nächste Woche wird alles besser‘. Aber das ist ein Trugschluss. Man muss die Dinge selber in die Hand nehmen.

Anderes Thema: Alle Leistungsträger haben ihre Verträge bei m BVB verlängert. Gehen auch Sie davon aus, dass die Mannschaft langfristig zusammenbleibt?

Die Gefahr ist natürlich immer gegeben, dass ein Scheich kommt. Und dann weiß man nie, was passiert. Aber ich finde es sehr positiv, dass der Verein die Mannschaft so zusammengehalten hat und wir in der kommenden Saison, wenn alles positiv läuft, mit der Mannschaft in der Champions-League spielen werden, die sich das auch erarbeitet hat. Auch, wenn natürlich noch der eine oder andere Spieler dazukommen wird, um den Kader in der Breite zu verstärken.

Ist es denn auch für Sie etwas ganz Besonderes, in der Champions-League zu spielen?

Natürlich. Vor allem, weil ich persönlich gar nicht mehr großartig damit gerechnet hätte. Vorher müssen wir aber in den kommenden sieben Spielen noch einmal alles aus uns herausholen, um für den perfekten Abschluss dieser Saison zu sorgen. Wir haben alle ein gemeinsames Ziel, das wir erreichen wollen. Eines, das weit, weit weg war, nun aber relativ nah ist.

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