Denn so hat man Jürgen Klopp, Trainer des unangefochtenen Bundesliga-Tabellenführers Borussia Dortmund, nur ganz selten gesehen. Nach dem 1:1-Unentschieden beim 1. FC Kaiserslautern am Samstagabend zeigte sich der sonst charmante wie professionelle BVB-Coach von seiner anderen Seite. Als ihn Stephan Mai, Reporter des Südwestrundfunks für die Sportsendung "Flutlicht" in der Mixedzone zum Interview bat, polterte Jürgen Klopp los. "Da habe ich Bock drauf wie Zahnweh", ärgerte sich der Trainer über die Person Stephan Mai. Als "Seuchenvogel" bezeichnete der ehemalige Mainzer "Kloppo" den Journalisten - vor laufenden Kameras.
Hintergrund des Wutausbruchs: Jürgen Klopp hat wohl bislang weder als Spieler und noch als Trainer eine Partie gewonnen, wenn Mai im Einsatz war. "Der SWR hat 50 Leute und ausgerechnet du kommst", regte sich der BVB-Trainer auf. "Und lachst mich vorm Spiel noch an, 'tut mir leid, kann's auch nicht ändern'". Verärgert verließ der Dortmunder den Interviewbereich und ließ den Reporter wortlos stehen. "Deswegen kriegst du auch kein Interview." - Eine Seite an Jürgen Klopp, die es so in dieser Saison nicht zu sehen gab.
Auch Dortmund-Spieler Mats Hummels reagierte nach dem Remis in Lautern dünnhäutig. Der 22-jährige Innenverteidiger kanzelte die Frage eines TV-Reporters als "Schwachsinn" ab. Borussia Dortmund hat die letzten beiden Partien in der Bundesliga nicht gewinnen können. Der Abstand zu den Verfolgern beträgt allerdings immer noch 10 Punkte auf Bayer und 13 auf die Bayern.
Übrigens hat sich auch Thomas Tuchel, Trainer des FSV Mainz 05, in dieser Saison schon mit einem Reporter angelegt. Der Grund: Immer wenn der ZDF-Journalist Boris Büchler die Rheinhessen begleitet, bliebt der Erfolg für das Tuchel-Team aus. Die Mainzer haben "mit" Büchler noch keinen Punkt geholt.