Die Aufholjagd von Bayern München auf Tabellenführer Borussia Dortmund hat scheinbar wieder aufgehört, bevor sie eigentlich angefangen hat. Die Niederlage beim Auswärtsspiel in Köln wirft den Rekordmeister auf 15 Punkte Rückstand zurück. Nach dem 21. Spieltag stehen die Münchner nur auf dem fünften Rang und müssen um die Qualifikation um die Champions-League Plätze kämpfen. Der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge ist nach der Vorstellung seiner Mannschaft am Samstag enttäuscht. Im Gespräch ernennt er Dortmund, trotz des Unentschiedens im Derby, zum Gewinner des Spieltags.
Herr Rummenigge, erstmals seit mehr als 13 Jahren hat Bayern München wieder ein Spiel nach einer 2:0-Führung verloren. Wie erklären Sie sich dieses 2:3 in Köln?
Vielleicht muss man der Mannschaft sagen, dass ein Spiel 90 und nicht nur 45 Minuten dauert. In der ersten Halbzeit haben wir sehr guten Fußball gespielt, aber anscheinend haben viele gedacht, der Halbzeitpfiff wäre schon der Schlusspfiff.
Thomas Müller hat gesagt, Köln habe Leidenschaft gezeigt und Bayern Dummheit.
Wenn er das so gesagt hat...
Also ganz offensichtlich ein Problem der Einstellung?
Die Mannschaft hat in der zweiten Halbzeit komplett die Einstellung vermissen lassen. Das ist ärgerlich und mehr als fahrlässig. Zumal uns das schon in Mönchengladbach, in Leverkusen, auf Schalke und was weiß ich wo noch passiert ist, dass wir ein Spiel innerhalb von 15 Minuten herschenken. Das begleitet uns schon die gesamte Saison, und wenn wir das nicht abstellen, werden wir unsere Ziele nicht erreichen.
Der Rückstand auf Tabellenführer Dortmund beträgt nun schon 15 Punkte. Muss der FC Bayern den Titel endgültig abhaken?
Die Dortmunder interessieren mich nicht. Die müssen sich doch langsam totlachen und glauben, sie sind in einem ganz eigenartigen Film. Da spielen sie nur unentschieden und sind trotzdem die Gewinner.