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Götze im Interview
„Irgendwann schaltet man einfach ab“

BVB: Shootingstar Mario Götze im Interview
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Er ist DER Shootingstar der Saison. Mario Götze, 18 Jahre alt, Stammspieler beim BVB und seit November der drittjüngste Nationalspieler der Nachkriegszeit.

Im Trainingslager in Jerez de la Frontera sprach Götze über seine ersten Trainingseinheiten mit den Profis, seine steile Karriere und seine Hoffnungen für die Zukunft.

Mario Götze, der Rummel um Ihre Person kannte in den vergangenen Wochen und Monaten kaum Grenzen, dennoch wirken Sie extrem abgeklärt und sachlich. Wie schaffen Sie es, so normal zu bleiben, während zugleich die dollsten Dinger über Sie zu lesen sind?

Ach, das ist eigentlich einfach. Ich habe ein vernünftiges Umfeld, meine Familie, mein Berater, meine Freunde. Und die halten mich alle zusammen auf dem Teppich.


Hätte Ihnen vor einem Jahr jemand gesagt, welche Entwicklung Ihre Karriere in kürzester Zeit nehmen würde, was hätten Sie geantwortet? Hätten Sie das jemals geglaubt?

Nein, das hätte ich sehr unrealistisch gefunden. Es ist wirklich alles sehr schnell gegangen. Wir hatten sehr viele Spiele, so hatte ich aber auch die Möglichkeit, meine Leistungen zu zeigen und der Trainer hat mich spielen lassen. Insgesamt kam die Entwicklung aber auch für mich sehr überraschend. Besser hätte es gar nicht laufen können.

Ein Termin jagte in der Hinrunde den nächsten, es stand eine englische Woche nach der anderen auf dem Programm. Kam das Genießen dabei nicht zu kurz?

Mario Götze ist seit November A-Nationalspieler (Foto: firo).

Nein, denn wenn man als Fußballer aufs Feld geht und vor so vielen Zuschauern spielen darf, dann genießt man einfach den Moment, auch wenn die Zeit natürlich schnell vergeht. Das ist das wichtigste: Den Moment zu genießen.

Wie muss man es sich vorstellen, erstmals in den Signal Iduna Park einzulaufen? Dieses riesige Stadion mit seinen vielen Zuschauern.

Beim ersten Mal war ich schon sehr nervös. Die ganzen Massen um einen herum, alle haben Erwartungen, das ist wirklich nicht so einfach. Aber irgendwann schaltet man auch ab, dann sieht man das nicht mehr, sondern nur das Spiel.

Sie trainieren nun seit gut einem Jahr bei den Profis mit und spielen in der Bundesliga, als wären Sie bereits ein alter Hase. Was war für Sie denn die größte Umstellung beim Sprung aus der Jugend in den Profikader?

Ich glaube, dass es schon am schwierigsten war, dieses hohe Tempo zu gehen. Aber ich bin jetzt ja schon ein Jahr dabei und konnte mich an das Tempo, die Mitspieler und das ganze Drumherum gewöhnen.

Welche Mitspieler haben Sie denn in Ihrer ersten Zeit besonders geprägt?

Als ich mit 17 erstmals am Training teilgenommen habe, da hatte ich schon sehr viel Respekt, habe auf jeden Spieler hochgeschaut und versucht, viel zu lernen. Zum Beispiel von Nuri Sahin oder Mats Hummels. Aber eigentlich könnte ich auch alle anderen nennen.

Ein ähnliches Erlebnis dürfte es gegeben haben, als Sie zur Nationalmannschaft berufen wurden.

Klar. Auch dort hatte ich natürlich viel Respekt. Aber alle waren sehr hilfsbereit, sehr offen und sind auf uns Neue zugegangen. Und natürlich sind das alles Weltklasse-Spieler. Es lohnt sich wirklich bei jedem, sich etwas abschauen. Besonders viel zum Beispiel von Mesut Özil oder Bastian Schweinsteiger.

Schweinsteiger ist derzeit in der Nationalmannschaft vor der Abwehr gesetzt, Jogi Löw sagte unlängst aber auch, dass er sich Sie auch auf der Sechs vorstellen könnte. Ist das eine Rolle, die Sie sich vorstellen können?

Ich habe die Position schon gespielt, wenn auch noch nicht bei den Profis, aber eigentlich fühle ich mich in einer offensiveren Rolle wohler, vor allem auf den offensiven Außenbahnen.

Auf Seite 2: Götze über seine Schwächen und seine Brüder

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