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VfB Stuttgart: Cacau
"Mit Egoismus kommen wir nicht weiter"

Stuttgart: Cacau prangert Egoismus an
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Cacau hat fehlenden Teamgeist beim VfB Stuttgart als Grund für die Krise in der Liga ausgemacht. "Mit Egoismus kommen wir nicht weiter", sagte der Stürmer.

"Wir haben nur als Mannschaft Erfolg." Cacau kritisierte damit auch seine Mitspieler: "Wir sprechen intern darüber und arbeiten daran. Aber das ändert man nicht von heute auf morgen."

Die Mannschaft funktionierte bislang nur auf der internationalen Showbühne Europa League problemlos. Im grauen Bundesliga-Alltag versagte der VfB dagegen und muss auf dem drittletzten Platz um den Klassenerhalt zittern.

"Uns steht das Wasser bis zum Hals. Es warten in den nächsten Wochen viele schwere Aufgaben", sagte Cacau den Stuttgarter Nachrichten. Seine öffentliche Kritik soll wohl auch ein letzter Weckruf für die Mannschaft sein, nachdem auf dem Trainerposten schon Christian Gross durch Jens Keller ersetzt wurde. Gleichzeitig untermauert Cacau, der seit 2003 für den VfB spielt und im Frühjahr seinen Kontrakt nach langem Hickhack bis 2013 verlängerte, dadurch auch seine neue Position als Vize-Kapitän und Führungsspieler.

Cacau: "Schon alles erlebt"

"Ich bin jetzt in der neunten Saison in der Bundesliga. Ich habe schon alles erlebt. Das hat mich reifer gemacht", sagt der 29-Jährige. So kann er auch für sich einordnen, dass es nach einem grandiosen Frühjahr mit Platz drei mit dem deutschen Nationalteam bei der WM als Höhepunkt derzeit auch bei ihm nicht läuft. Gerade zwei Tore hat er in dieser Spielzeit für den VfB geschossen, zuletzt traf Cacau am 22. September gegen den 1. FC Nürnberg.

Kraft in so schweren Zeiten gibt ihm besonders die Familie. Nach dem 0:2 beim VfL Wolfsburg am vergangenen Wochenende beispielsweise sei sein kleiner Sohn zu ihm ins Bett gekrochen und habe zum ersten Mal das Wort "Nein" auf portugiesisch gesagt: "Das war wunderbar."

Im Leben gehe es nicht immer nur aufwärts, meint Cacau: "Das darf man nie vergessen." Dafür steht auch die persönliche Geschichte des gebürtigen Brasilianers, der vor elf Jahren nach Deutschland gekommen war und seit 2009 die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt. Weil er anderen helfen will, wirbt er als Integrationsbotschafter für den Deutschen Fußball-Bund (DFB).

"Das Thema Integration ist in der heutigen Zeit sehr wichtig, und ich möchte Vorbild für andere Migranten in Deutschland sein", sagt der Nationalspieler: "Ich habe eine tolle Zeit hier, erlebe Menschen, die mir offen und freundlich begegnen. Ich bin mittlerweile in Deutschland zu Hause, meine Familie fühlt sich wohl. Es ist schön, wenn ich etwas zurückgeben kann." Manchmal auch mit offenen Worten.

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