Der Slowene avancierte beim 3:2 (2:2) der Rheinländer gegen den Hamburger SV mit drei Treffern zum umjubelten Matchwinner. Damit gaben die Kölner die Rote Laterne des Tabellenletzten an Erzrivale Borussia Mönchengladbach weiter. Schaefer feierte indes vier Tage nach dem 3:0 im DFB-Pokal gegen 1860 München auch in der Liga einen perfekten Einstand und dürfte nun Kanidat Nummer eins auf den Trainerposten sein. Der HSV, gebeutelt durch beispielloses Verletzungspech, rutscht nach dem kapitalen Pokal-Aus in Frankfurt (2:5) ins Mittelmaß und in eine sportliche Krise.
Den ersten Kölner Sieg gegen den HSV seit dem 9. September 2001 (2:1) besiegelte Novakovic nahezu im Alleingang. Sechs Minuten vor Schluss erzielte der WM-Teilnehmer den Siegtreffer, nachdem ihm in der ersten Halbzeit schon zwei Tore gelungen waren (11. und 29.). Dem HSV gelang eine zwischenzeitliche 2:1-Führung durch Mladen Petric (15.) und Debütant Heung Min Son (24.).
Große Sorgen beim HSV
HSV-Coach Armin Veh, beim Pokal in Frankfurt noch mit Grippe im Bett, musste nun auch Ze Roberto (Grippe) und Nationalspieler Marcell Jansen (Zehenbruch) ersetzen. Neu in der Startelf war neben Son und Gojko Kacar auch Robert Tesche. Beim FC kehrte der Brasilianer Pedro Geromel in die Innenverteidigung zurück.
Die 50.000 Zuschauer in der ausverkauften WM-Arena bekamen ordentlich was geboten - zumindest, was die Offensiv-Aktivitäten anging. Dabei erwischte der bisherige Tabellenletzte einen Start nach Maß. Nach einem Freistoß von Lukas Podolski und einer verunglückten Kopfball-Abwehr von Heiko Westermann erzielte Novakovic per Abstauber das 1:0.
HSV mit der direkten Antwort
Doch der HSV gab die direkte Antwort. Nach einer Ecke von Piotr Trochowski und einem Kopfball von Vizeweltmeister Joris Mathijsen rettete Kölns Miso Brecko auf der Linie, den Ball köpfte Mladen Petric dann zum Ausgleich ein. Wenig später gab es dann eine Premiere. Der Südkoreaner Heung Min Son erzielte in seinem ersten Bundesliga-Spiel sein erstes Tor - und zwar brillant. Der 18-Jährige nahm einen Steilpass von Kacar auf, lupfte den Ball mit dem rechten Fuß über Kölns Torwart Miro Varvodic und schob mit dem linken ein (24.).
Die Schockstarre der Kölner hielt aber nur kurz an. Nach einem Doppelpass zwischen Podolski und Christian Clemens spielte der Nationalstürmer in die Mitte auf Novakovic, der erneut per Abstauber erfolgreich war. Die Defensive hatte bei beiden Mannschaften allerdings das ein ums andere Mal eklatante Schwächen. Insbesondere bei Standardsituationen brannte es auf beiden Seiten. Guerrero an die Latte
Der zweite Durchgang begann vielleicht auch deswegen etwas moderater - aber nicht weniger verbissen. Die spielerisch besseren Gäste, denen neben Jansen und Ze Roberto unter anderem noch Stürmerstar Ruud van Nistelrooy fehlte, erarbeiteten sich dabei ein leichtes Übergewicht und hatten Pech, als Paolo Guerrero mit einem 13-m-Schuss nur die Latte traf (53.).
Köln setzte Kampf und Leidenschaft dagegen, besonders in Person von Podolski. Der 25-Jährige legte sich wie schon in den Spielen zuvor mit Gegenspielern an, diesmal mit Guerrero. In der 65. Minute setzte Podolski einen Lupfer über das Hamburger Tor. Wenig später brannte es wieder bei einem Freistoß des Stürmers, als Westermann fast ein Eigentor unterlief (70.). In der Schlussphase waren es die Kölner, die mehr investierten und schließlich auch zum Siegtreffer durch Novakovic kamen.
Trotz eines offenen Briefes in einer Boulevard-Zeitung, in dem die Mannschaft um volle Unterstützung bat, gab es wieder "Meier-Raus-Rufe" gegen Manager Michael Meier sowie Plakate "Ohne Meier zum Dreier". Der 60-Jährige will mit Fanvertretern in der kommenden Woche sprechen.