Die Schonzeit bei Schalke 04 ist vorbei. Was in der Champions League und zuletzt im DFB-Pokal so wunderbar funktionierte, muss nun auch in der Bundesliga klappen. "Ich liefere den Spielern wegen Unsicherheit oder Eingewöhnung kein Alibi mehr. Bisher hatte ich Verständnis für die Mannschaft, weil einige eine schwierige Situation hatten. Aber das ist jetzt vorbei. Jetzt ist es eine Frage der Einstellung", sagte der 57-Jährige vor dem heutigen Duell gegen Angstgegner Bayer Leverkusen (18.30 Uhr/Sky und Liga total!).
Die Geduld ist auch bei zwei anderen Traditionsklubs aus dem Westen trotz Erfolgserlebnissen im DFB-Pokal arg begrenzt. Der Tabellenletzte 1. FC Köln will mit einem Sieg gegen Pokal-Flop Hamburger SV den ersten Schritt aus dem Keller machen und zugleich die Position von Interimscoach Frank Schaefer stärken. Und auch der Erzrivale Borussia Mönchengladbach sucht mit einem Erfolg beim 1. FC Kaiserslautern (beide heute, 15.30 Uhr/Sky und Liga total) den Weg aus der Krise.
Magath: "Ein Punkt hilft uns nicht weiter"
"Wir müssen Punkte machen, damit wir so schnell wie möglich unten raus kommen. Nur ein Punkt hilft uns da nicht weiter", sagte Magath weiter. Dass Leverkusen am Mittwoch im DFB-Pokal in Mönchengladbach in die Verlängerung musste, hält Magath für einen Vorteil: "Sie hatten einen größeren Kraftaufwand als wir zu bewältigen. Ich bin daher optimistisch, dass wir den ersten Heimsieg der Saison einfahren können."
Aber auch beim Werksklub zeigt man sich trotz des Ausscheidens im Pokal selbstbewusst. "Die Mannschaft ist physisch in einem sehr guten Zustand. Wenn wir da anknüpfen, wo wir in Gladbach aufgehört haben, dann können wir wieder erfolgreich sein und gewinnen", sagte Trainer Jupp Heynckes. Abgesehen von der guten Auswärtsbilanz in dieser Saison mit drei Siegen und einem Unentschieden reist man ohnehin gerne nach Schalke. In den letzten zwölf Begegnungen musste Bayer nur eine Niederlage hinnehmen.
Der 1. FC Köln bereitete Interimscoach Schaefer am Dienstag mit dem 3:0-Pokalsieg über 1860 München das größtmögliche Geschenk zum 47. Geburtstag. "Fußball funktioniert nur im Kollektiv, gemeinsam kommen wir da raus", so Schaefer. Der unter Druck stehende Manager Michael Meier will auf die Fans zugehen, die dessen Rauswurf fordern. Der HSV hat unterdessen noch die 2:5-Pokal-Klatsche in den Knochen und ein volles Lazarett. Aber Trainer Armin Veh, der sich wegen Grippe einen Pokalabend vor dem Fernseher hatte machen müssen, wird wohl wieder auf der Bank sitzen.
Sechs-Punkte-Spiel für Gladbach, Top-Spiel steigt in Mainz
Für Borussia Mönchengladbach steht beim 1. FC Kaiserlautern ein sogenanntes Sechs-Punkte-Spiel auf dem Programm. Eine Niederlage würde den Druck auf Trainer Michael Frontzeck weiter erhöhen. "Das wird eine sehr schwierige Aufgabe für uns", sagte Frontzeck. Nach dem Torwartwechsel soll Pokalheld Christofer Heimeroth der Borussen-Abwehr erneut die nötige Ruhe und Stabilität geben. Verzichten wird Frontzeck dagegen auf Angreifer Raul Bobadilla. Der Argentinier wurde aus disziplinarischen Gründen aus dem Kader gestrichen.
Zum Top-Spiel kommt es am Sonntag beim Aufeinandertreffen von Mainz und Dortmund. "Wir zählen die Knochen, sortieren uns, und dann müssen wir gucken, wen wir aufstellen können", sagte Dortmunds Trainer Jürgen Klopp nach dem Pokal-Aus in Offenbach und vor seiner Reise in die eigene Vergangenheit. Mainz-Trainer Thomas Tuchel fehlte bei der Niederlage in Aachen die "Frische und Kompaktheit" im Spiel seiner Mannschaft. Der Blick auf die Statistik dürfte dem Bundesliga-Spitzenreiter allerdings Zuversicht verleihen, in vier Duellen am Mainzer Bruchweg gelang dem BVB bislang kein Sieg.