Der FC Basel jedenfalls wollte den Leihkontrakt mit dem Brasilianer im Sommer nicht verlängern und auch der Karlsruher SC, bei dem der Edeltechniker zu diesem Zeitpunkt noch unter Vertrag stand, winkte nur müde ab. Zu teuer, zu pomadig, zu schwierig, so lauteten die Vorwürfe, die sich „Tonio“ aus Baden anhören musste.
Also blieb ihm nichts anderes, als sich nach einem neuen Arbeitgeber umzuschauen, bis dahin, so der Plan, wollte er sich bei seinem Ex-Coach Jürgen Klopp fit halten, der da Silva einst beim FSV Mainz 05 trainiert hatte. Das Ende des Liedes ist bekannt. Aus ein paar Tagen, wurden ein paar Wochen, daraus ein paar Monate und inzwischen ist da Silva kaum noch wegzudenken aus Dortmund, wo er schließlich einen Ein-Jahres-Vertrag unterzeichnete.
Endgültig angekommen ist der 32-Jährige aber freilich erst seit Sonntag. Nicht im Kreise der Mannschaft, wo ihm längst eine große Wertschätzung entgegenkam, sondern auch in der öffentlichen Wahrnehmung. Denn trotz einiger Kurzeinsätze in dieser Spielzeit wurde da Silva doch lange belächelt.
Doch dann kam am Sonntag seine Show auf der ganz großen Bühne. Erst gab es einen Kuss für den Ball, dann lief er an und verwandelte den Signal Iduna Park in ein Tollhaus. „Ein tolles Erlebnis“, schwärmte da Silva später und verriet: „Ich wollte eigentlich schon der Freistoß kurz zuvor schießen, habe dann aber Nuri vorgelassen.“ Der zielte allerdings nur in die Mauer und so schien die Niederlage besiegelt – bis zur dritten Minute der Nachspielzeit.