Der Portugiese entschied das turbulente 93. Nordderby der Fußball-Bundesliga mit seinem Treffer zum 3:2 (2:0)-Endstand in der 85. Minute. Zuvor hatte Almeida bereits das 2:0 erzielt. Werder verbesserte sich in der Tabelle auf Platz elf und tankte mit dem ersten Sieg seit dem zweiten Spieltag Selbstbewusstsein für das Champions-League-Duell mit Inter Mailand. Dem HSV droht das Mittelmaß.
Dabei hätten die Hamburger zumindest als moralischer Sieger aus dem Derby hervorgehen können. Ein Eigentor des HSV-Verteidigers Guy Demel in der 25. und Almeidas Kopfballtor in der 28. Minute hatten Werder scheinbar schon auf die Siegerstraße gebracht. Mit Toren von Ruud van Nistelrooy (59.) und dem zehn Minuten zuvor eingewechselten Jonathan Pitroipa (63.) Minute war der HSV aber auf dem besten Weg zu einem Unentschieden. Dann schlug Almeida erneut zu.
"Das Spiel hat gehalten, was man erwartet hat", sagte Werder-Trainer Thomas Schaaf. "Wir haben vielleicht einen Fehler weniger gemacht als der Gegner." Die Platzherren scheinen einigermaßen für das Spiel beim Titelverteidiger Inter am Mittwochabend (20.45 Uhr/Sat.1 und Sky live) in der Königsklasse gerüstet zu sein.
Das Hamburger Team von Coach Armin Veh kassierte dagegen seine erste Auswärtsniederlage der Saison. "In der ersten Hälfte haben wir ohne Überzeugung gespielt, ohne den letzten Biss", sagte Kapitän Heiko Westermann. "Dann kommen wir zum 2:2 und spielen Harakiri."
In einer nervösen Anfangsphase waren beiden Mannschaften die Misserfolge der vergangenen Spiele deutlich anzumerken. Vor 36.300 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion spielte sich das Geschehen in erster Linie im Mittelfeld ab, insgesamt wirkten die Gäste dabei sogar eine Spur zielstrebiger.
So war es fast folgerichtig, dass der HSV in der 21. Minute zu seiner ersten Einschussmöglichkeit kam. Bei einer flachen Hereingabe von links tauchte van Nistelrooy gefährlich im Werder-Strafraum auf, traf den Ball jedoch nicht richtig. Sekunden vor dem Pausenpfiff kam der Niederländer sogar frei zum Schuss, verfehlte das Gehäuse allerdings knapp.
Nach dem Seitenwechsel verstärkte der HSV wieder seine Angriffsbemühungen, zunächst jedoch ohne Erfolg. Eine gute Chance zum Anschlusstreffer ergab sich für Marcell Jansen in der 47. Minute, der Distanzschuss des Nationalspielers wurde jedoch von Tim Wiese glänzend zur Ecke abgewehrt. Doch der Druck der Hamburger hielt an und wurde letztlich mit Toren belohnt. In der Schlussphase zog die lange eher zerfahrene Partie noch einmal an, es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Der HSV hatte mehrere Gelegenheiten zum 3:3.