Eine Kommission unter Vorsitz von Ligaverbands-Vizepräsident Harald Strutz wird eine möglichen Neufassung ausarbeiten.
Änderungen könnten auf der nächsten Generalversammlung des Ligaverbandes am 17. August in Berlin abgesegnet werden und beim nächsten Lizenzierungsverfahren greifen. Im Gespräch ist unter anderem der Nachweis der Liquidität durch die Vereine über den Zeitraum von einer Saison hinaus.
"In dieser Saison gab es mehrere Vereine, bei denen wir Bedingungen stellen mussten, um die Finanzierung bis zum Saisonende abzusichern. Das ist ein Alarmzeichen", sagte DFL-Chef Christian Seifert in einem Interview.
Viele Klubs würden bisher mit einer schwarzen Null planen. Wenn etwas Unvorgesehenes passiere, etwa eine Trainerentlassung oder die Verpflichtung neuer Spieler, ende das Geschäftsjahr fast automatisch mit einem Verlust, erklärte der 41-Jährige.
"Momentan geben einige Klubs systematisch zu viel Geld aus, leider vor allem in der zweiten Liga. Wenn wir die Lizenzierung strengeren Regeln unterwerfen, geben wir den Klubs auch bessere Argumentationen gegenüber Fans und Sponsoren und deren großen Erwartungshaltungen und Forderungen", sagte Seifert: "Der richtige Ansatz lautet: Nicht mehr ausgeben als man hat."
In der Kommission, die sich mit der geplanten Neufassung des Lizenzierungsverfahrens befasst, sitzen Mitglieder aus dem Ligavorstand, den Vereinen und des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).
Erst am vergangenen Donnerstag hatte das Exekitivkomitee der Europäischen Fußball-Union (UEFA) eine konkrete Umsetzung des Financial Fair Play verabschiedet. Auch hier geht es darum, dass die Klubs nicht mehr ausgeben als sie einnehmen. Verstoßen die Vereine wiederholt gegen die Auflagen, droht ihnen im schlimmsten Fall sogar der Ausschluss aus den Europacup-Wettbewerben.