Die Rückkehr ins Land des Lächelns, oder auch nicht. Bert van Marwijk ist sich bei Ebi Smolarek sicher: "Er lacht wieder." Der Pole dagegen kann sich an keine anderen Gesichtzüge erinnern: "Das mache ich doch immer." Zumindest äußerlich, denn innerlich brodelt es schon bei dem WM-Teilnehmer, der sich von einer seiner persönlichen Philosophien verabschieden musste: "Früher habe ich immer gedacht und gesagt, dass Tore für mich keine Rolle spielen, inzwischen habe ich andere Vorstellungen." Die sind auf der Ersatzbank gereift, wo ihn sein Trainer hinbeordert hat. Der stellt klar: "Bei mir spielt jeder, der das Team weiterbringt." Und im Fall von Smolarek war er in dieser Saison offenbar anderer Meinung. Eine Einschätzung, die der Stürmer nicht teilen kann: "Es war eigentlich klar, dass die Angreifer, die für Geld neu geholt worden sind, auch spielen." Doch einer der beiden, nämlich Nelson Valdez muss rund drei Wochen lang passen, so dass nun wieder auf die Dienste des besten BVB-Torjägers der Vor-Saison zurückgegriffen werden dürfte.
Aber der 25-Jährige gibt sich vorsichtig: "Ich war zwar bisher die Nummer drei in der bisherigen Sturm-Hierarchie, so dass ich eigentlich dran wäre, aber ich weiß nicht, ob ich am Freitag von Anfang auflaufen werde." Der Frust aus der Zurückstufung ist nicht zu überhören, selbst wenn er einschiebt: "Ich bin Profi genug, um so etwas wegzustecken." Er ist gleichzeitig ausreichend selbstbewusst, um seine eigenen Qualitäten in den Vordergrund zu stellen: "Ich habe in Dortmund in anderthalb Jahren 16 Treffer erzielt, allein in der vergangenen Saison 13 Mal getroffen." Kurz darauf ergänzt er: "Obwohl ich eigentlich kein Mittelstürmer bin und die Hälfte der Spiele auf den Außenpositionen eingesetzt worden bin." Etwas nachdenklich schiebt er noch nach: "Vielleicht reichen diese Tore nicht, und ich muss noch mehr markieren, obwohl ich eigentlich auch andere Qualitäten habe."
Die will er gegen die Gladbacher einsetzen, um einen anderen Wunsch seines Coaches zu erfüllen. Denn genau wie van Marwijk interessiert ihn die Tabellenführung herzlich wenig, auch er stellt klar: "In der letzten Saison ist es uns nicht einmal gelungen, drei Siege in Folge einzufahren. Warum nicht, weiß ich auch nicht, aber wenn wir in den internationalen Wettbewerb einziehen wollen, dann muss sich das ändern." Am besten schon im Borussen-Park, vielleicht mit Hilfe eines Treffers von Smolarek, der dann gemeinsam mit seinem Trainer um die Wette strahlen und lachen dürfte.