Ausgerechnet gegen Angstgegner Bayer Leverkusen hat UEFA-Cup-Teilnehmer Eintracht Frankfurt seinen Heimfluch in der Fußball-Bundesliga besiegt: Vier Tage nach dem berauschenden 4:0-Erfolg im Europapokal gegen Bröndby Kopenhagen gewannen die Hessen gegen die zuvor fünfmal in Folge am Main siegreichen Rheinländer 3:1 (0:0) und feierten durch ihren ersten Saisonsieg zugleich den ersten Erfolg vor heimischer Kulisse seit dem 18. März (5:2 gegen den MSV Duisburg).
Vor 44.000 Zuschauern sorgte zunächst Leverkusens Verteidiger Ahmed Madouni für die Führung der Gäste (52.). Nach einem Pass von Nationalspieler Bernd Schneider musste Madouni nur noch einschieben. Nur drei Minuten später jedoch sorgte der japanische WM-Teilnehmer Naohiro Takahara nach einem Freistoß von Benjamin Köhler per Kopf für den Ausgleich. Michael Thurk (70.) mit seinem vierten Treffer binnen vier Tagen per abgefälschtem Sonntagsschuss aus 25 Metern und Patrick Ochs (84.) machten den Erfolg der Hausherren perfekt. Nach ihren UEFA-Cup-Spielen am vergangenen Donnerstag fanden beide Mannschaften zunächst nur schwer in die Partie.
Ohne sieben Stammspieler konnten insbesondere die Gastgeber zunächst nicht an die gute Leistung beim Sieg gegen Bröndby anknüpfen. Der für den verletzten Ioannis Amanatidis im Angriff neben Thurk aufgebotene Takahara, der im ersten Durchgang die bis dahin größte Eintracht-Chance leichtfertig vergab (27.), fand bis zu seinem Treffer keine Bindung zu seinen Mitspielern. Auf der anderen Seite fehlte auch der Werkself nach dem 0:0 beim FC Sion vor der Pause über weite Strecken die nötige Kreativität im Angriff. Zwar wurde Sergej Barabarez an seinem 35. Geburtstag immer wieder gesucht, klare Torchancen blieben jedoch Mangelware. Erst Mitte der ersten Hälfte erarbeiteten sich die Gäste ein leichtes Übergewicht. Doch vor allem der neu ins Bayer-Team gerückte Angreifer Michal Papadopulos scheiterte zweimal in aussichtsreicher Position (21. und 35.).
Kurz nach Wiederbeginn musste die in der Defensive durch die Sperren von Alexander Vasoski und Christoph Spycher ohenhin arg geschwächte Eintracht einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Nach einem Zusammenprall mit Papadopulos musste Marko Rehmer mit einer Platzwunde vom Feld (51.). Zwar drohte den Gastgebern nach Leverkusens Führung kurzzeitig eine Fortsetzung ihrer Negativserie gegen Bayer, aber Takaharas schneller Ausgleich leitete noch die Wende ein.