Michael Frontzeck hat Aufsteiger Alemannia Aachen bei seinem Debüt als Trainer in der Fußball-Bundesliga zum ersten Heimsieg im Oberhaus seit über 36 Jahren geführt. Der gebürtige Mönchengladbacher besiegte mit seinem Team vier Tage nach Amtsantritt ausgerechnet seinen Ex-Klub Borussia Mönchengladbach mit 4:2 (2:0). Ihren zuvor letzten Bundesliga-Sieg auf dem heimischen Tivoli hatten die Aachener am 3. Mai 1970 mit 3:2 gegen den MSV Duisburg gefeiert. Durch den zweiten Sieg in Folge nach dem 3:0 bei Hannover 96 zog die Alemannia mit sechs Zählern sogar am punktgleichen Erzrivalen aus Gladbach vorbei. ##Picture:panorama:2322## Larentiu Reghecampf (7., Handelfmeter) und der Ex-Gladbacher Jan Schlaudraff (31.) hatten den Aufsteiger im Derby schon zur Halbzeit auf die Siegesstraße gebracht. Nach dem Anschlusstreffer durch Kahe (50.) ließ Marius Ebbers (51.) postwendend das 3:1 folgen und sorgte damit schon Schlaudraffs zweitem Treffer (84.) für die Entscheidung. Wiederum Kahe (90.+2) gelang nur noch Ergebnis-Kosmetik für die `Fohlen´. Vor 21.300 Zuschauern auf dem ausverkauften Tivoli zeigten die Gladbacher eine teilweise erstliga-unwürdige Vorstellung. Der fragwürdige Strafstoß, den Schiedsrichter Michael Weiner (Giesen) nach einem unabsichtlichen Handspiel von Nationalspieler Marcell Jansen gegeben hatte, brachte die Borussia schon frühzeitig aus dem Konzept. Jansen hatte außerdem sogar Glück, als er dem Unparteiischen den `Vogel´ zeigte und dafür statt der fälligen Roten Karte nur eine Verwarnung erhielt. Dem 2:0 ging einer von zahlreichen leichten Ballverlusten der Gäste im Mittelfeld voraus.
Der überforderte Oliver Kirch ließ sich den Ball von Sascha Dum abnehmen, Ebbers spitzelte die Kugel an Torwart Kasey Keller vorbei und der bei Mönchengladbach ausgemusterte Schlaudraff schob das Leder ins Tor. Zur Pause brachte Gäste-Coach Jupp Heynckes mit Amateur Johannes van den Bergh und Michael Delura zwei frische Spieler. Die Maßnahme zahlte sich zunächst aus: Deluras Eckball verwertete Kahe per Kopf zum 2:1. Doch nur wenige Sekunden später nutzte Ebbers auf Flanke von Schlaudraff eine Unachtsamkeit in der Borussen-Abwehr zum dritten Treffer der Alemannia, die das Match auch danach im Griff hatte.