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Frontzeck neuer Trainer von Alemannia Aachen

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Ex-Nationalspieler Michael Frontzeck ist der neue Trainer bei Bundesliga-Aufsteiger Alemannia Aachen. Der ehemalige Mönchengladbacher Profi ist damit Nachfolger von Dieter Hecking, der zu Hannover 96 wechselte.

Bundesliga-Aufsteiger Alemannia Aachen setzt künftig auf einen Mann aus der erfolgreichen Gladbacher Trainer-Schule und hat am Dienstag überraschend Michael Frontzeck als neuen Cheftrainer vorgestellt. Der 42-Jährige, der einen Zwei-Jahres-Vertrag bis zum 30. Juni 2008 erhält, tritt damit die Nachfolge von Dieter Hecking an, der in der vergangenen Woche zum Ligakonkurrenten Hannover 96 gewechselt war und vom Bundesliga-Aufsteiger trotz eines bestehenden Vertrages die Freigabe erhalten hatte. Die Alemannia kassierte dafür eine Ablösesumme von 750.000 Euro.

Der 19-malige Nationalspieler Frontzeck, der seine Feuertaufe am kommenden Samstag (15.30 Uhr/live bei arena) ausgerechnet auf dem Tivoli gegen seinen langjährigen Klub Mönchengladbach erlebt, war in der Bundesliga bislang jeweils Assistenztrainer unter Hans Meyer und Ewald Lienen bei Borussia Mönchengladbach sowie erneut unter Lienen bei Hannover 96.

Erste Station als Cheftrainer

"Meine erste Station als Cheftrainer ist eine große Chance für mich. Nach meiner Assistenz-Zeit dachte ich, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, den Schritt zu machen. Ich weiß, dass ein hartes Stück Arbeit vor uns liegt, bin aber überzeugt, dass wir den Klassenerhalt schaffen", meinte Frontzeck bei seiner Vorstellung.

Aachens Sportdirektor Jörg Schmadtke kennt den neuen Coach aus gemeinsamen Zeiten beim SC Freiburg (1996/97). "Michael Frontzeck ist ein junger, unverbrauchter Trainer, der ehrgeizig ist und in die Struktur der Alemannia und zu unserer Philosophie passt", sagte Schmadtke.

In den Fan-Foren der Alemannia regte sich allerdings nach Bekanntwerden der Verpflichtung Widerstand. Dem neuen Mann wird vor allem seine Vergangenheit beim Erzrivalen Mönchengladbach vorgeworfen.

Frontzeck selbst sieht seiner seiner Premiere eben gegen Gladbach auch durchaus mit gemischten Gefühlen entgegen: "Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass das kein besonderes Spiel für mich wäre. Ich bin gebürtiger Gladbacher, habe lange dort gespielt und wohne auch dort."

Meijer Favorit auf Co-Trainer-Posten

Auf seinen Assistenten hat sich der einstige Linksverteidiger noch nicht festgelegt. "Voraussichtlich wird am Samstag wie bisher Dirk Bremser als Co-Trainer auf der Bank dabei sein", meinte Schmadtke. Danach jedoch soll angeblich der langjährige Bundesliga-Profi und Alemannia-Stürmer Erik Meijer den Posten von Bremser, der Hecking nach Hannover folgen möchte und deswegen laut Schmadtke als künftiger "Chef" nicht in Frage kam, übernehmen.

Frontzeck, Vize-Europameister von 1992, bestritt für Borussia Mönchengladbach, den VfB Stuttgart, den VfL Bochum und den SC Freiburg 436 Bundesligaspiele und markierte dabei 37 Tore. Allein für den fünfmaligen deutschen Meister aus Gladbach bestritt er 213 Bundesligapartien.

Aus der Gladbacher Trainer-Schule kommen renommierte Fußball-Lehrer wie Jupp Heynckes, Cheftrainer des kommenden Gegners, Ex-Bundestrainer Berti Vogts, die ehemaligen DFB-Trainer Ulli Stielike und Rainer Bonhof, Kameruns Ex-Nationaltrainer Winfried Schäfer, Ewald Lienen, Horst Köppel, Norbert Meier, Holger Fach, Horst Wohlers, Uli Sude und Bernd Krauss.

Fach, Luhukay und Adriaanse ausgestochen

Vor Frontzecks Verpflichtung war in Aachen auch über Fach, Jos Luhukay und Co Adriaanse als mögliche Hecking-Nachfolger spekuliert worden. "Es gab eine lange Kandidaten-Liste. Aber Frontzeck hat uns in einem intensiven Gespräch überzeugt. Ich weiß, dass ihn nicht jeder auf dem Zettel hatte, aber ich mache gerne auch einmal Dinge, die nicht jeder auf dem Zettel hat", sagte Schmadtke zu den Gründen für die Entscheidung für Frontzeck.

Aachens Mannschaft hatte am vergangenen Sonntag das Pokalspiel beim Chemnitzer FC 2:0 gewonnen, zeigte sich aber dennoch beeindruckt vom überraschenden Trainerwechsel. "Wir leben seit einer Woche in einer absoluten Ausnahmesituation", hatte Sascha Rösler nach dem Match erklärt, "wir freuen uns aber auf den neuen Trainer. Wir wollen wissen, woran wir sind und wieder konzentriert arbeiten."

Dass mitten in der Saison der Trainer die Freigabe für einen Mitkonkurrenten erhalten hat, ist für Abwehrspieler Moses Sichone eigentlich kein Problem: "In der Mannschaft stehen Profis, die müssen damit umgehen können."

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