Die Hanseaten unterlagen vor 55. 292 Zuschauern Aufsteiger FSV Mainz 05 mit 0:1 (0:1) und lieferten damit auch eine völlig missglückte Generalprobe vor dem Halbfinal-Hinspiel in der Europa League am Donnerstag (21.05 Uhr) gegen den FC Fulham ab. Aristide Bance (20.) erzielte den entscheidenden Treffer für die gut organisierten Gäste, die vor dieser Partie die schwächste Auswärtsmannschaft der Liga stellten.
Durch den Dreier verbesserte Mainz sein Punktekonto auf 44 Zähler und zugleich seine Bundesliga-Bestmarke aus der Saison 2004/2005 um einen Punkt. Nach dem Ausfall der Angreifer Mladen Petric (Muskelfaserriss) und Jonathan Pitroipa (Rippenprellung) sowie des gesperrten Flaschenwerfers Paolo Guerrero gab Trainer Bruno Labbadia dem Schweden Marcus Berg im Angriff eine Chance an der Seite von Ruud van Nistelrooy. Im Mittelfeld durfte zudem erstmals nach längerer Zeit wieder Nationalspieler Piotr Trochowski auf seiner Lieblingsposition im linken Mittelfeld auflaufen.
Gegen die tief stehenden Gäste taten sich die Hanseaten allerdings sehr schwer, ins Spiel zu finden, und sie mussten sich schon früh Pfiffe des eigenen Publikums anhören. Mainz war mit den beiden Spitzen Bance und Adam Szalai bei seinen Gegenangriffen dagegen gefährlicher. Schon in der 16. Minute konnte Bance die Führung erzielen, köpfte aus sechs Metern freistehend allerdings am Tor vorbei. In der 20. Minute schlug Bance dann aber zu. Nach einem Steilpass von Andre Schürrle lief er der aufgerückten HSV-Abwehr auf und davon und ließ Torwart Frank Rost mit einem überlegten Abschluss ins lange Ecke keine Abwehrchance.
Nach dem Rückstand erhöhten die Hamburger zwar das Tempo, blieben aber zunächst nur durch Fernschüsse gefährlich. Trochowski (25.) und Dennis Aogo (30.) zielten jedoch zu hoch. Bei Großchancen von Robert Tesche (36.) und Berg (37.) reagierte Mainz Torwart Heinz Müller großartig. Zur Halbzeit wurden die HSV-Profis von den enttäuschten Fans mit einem gellenden Pfeifkonzert verabschiedet. Wenn es zur Pause eine Kabinenansprache von Labbadia gegeben hat, so blieb diese weitgehend wirkungslos. Vom unbedingten Willen, die Partie zu drehen, war wenig zu sehen. Der HSV hatte zwar naturgemäß mehr Spielanteile, weil Mainz in der Defensive auf seine Konterchancen wartete, Ideen, wie die Gäste-Abwehr zu knacken ist, hatten die Hamburger aber nicht.
Van Nistelrooy war zudem bei Nicolce Noveski meist in guten Händen. Dennoch hatte Tesche (51.) per Kopfball eine große Ausgleichchance, weil Müller eine Flanke von Trochowski unterlief. In den letzten 20 Minuten brachte Labbadia mit Tunay Torun und Sören Bertram zwei Nachwuchsstürmer, um zumindest einen Punkt zu retten. Die Anfgriffsbemühungen blieben aber weiterhin zu harmlos und ohne Durchschlagskraft.