Das Landgericht Köln hat die Vereinbarung zwischen den Anwälten von Reiner Calmund und der Staatsanwaltschaft im Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Manager von Bundesligist Bayer Leverkusen zurückgewiesen. Gegen den 57-Jährigen muss nun offenbar wegen des Verdachts auf Untreue nachermittelt werden. Das berichtet das Nachrichtenmagazin Der Spiegel auf seiner Internetseite.
Im vergangenen Juni hatte sich die Ermittlungsbehörde noch mit Calmund darauf verständigt, das Verfahren gegen die Zahlung einer Geldbuße in Höhe von 25.000 Euro einzustellen. Calmund hatte den Verbleib von 580.000 Euro, die er im Juni 2003 aus der Kasse von Bayer genommen und an den Spielervermittler Volker Graul ausgezahlt hatte, nicht schlüssig erklären können.
Sowohl Calmund als auch Graul hatten behauptet, dass sie sich für das Geld Kaufoptionen auf Profis vom Balkan gesichert hätten. In der Bayer-Buchhaltung fanden sich dafür jedoch keine Belege, weshalb dem Landgericht diese Erklärung nicht ausreichte. "Offenbar gibt es da noch ein paar Fragen, die geklärt werden müssen", sagte Günther Feld, der Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft, dem Spiegel.
Die Ermittler müssen nun die Frage klären, wo die 580.000 Euro aus der Bayer-Kasse tatsächlich gelandet sind. Stefan Seitz, der Anwalt von Calmund, erklärte indes, dass er über den "angeblichen Klärungsbedarf des Landgerichts nicht informiert" sei.