Das ging in die Hose! Nach dem 0:2 zum Oberliga-Auftakt beim FC Gütersloh steht Schalkes aufstiegswillige zweite Mannschaft schon am Sonntag gegen Lippstadt unter Erfolgszwang. "In Gütersloh kann man sicherlich verlieren, das ist auch eine gute Mannschaft. Aber die Frage ist doch immer: Wie?", kritisiert Trainer Mike Büskens die lasche Arbeitshaltung seiner Youngster. "Mit Hacke-Spitze-eins-zwei-drei kommst du in dieser Liga nicht weiter. Das haben wir schon in der letzten Saison erfahren müssen und ist nun nicht anders. Die Jungs müssen das Spiel annehmen, es läuft nicht von allein."
Klar, wer nicht im Sommer sammelt ein, wird im Winter dürftig sein. Und ohne Namen nennen zu wollen, ist logisch, dass bei dieser Schelte auch vor allem die Jungprofis angesprochen sind. Den schwierigen Spagat zwischen Traum von der Bundesliga und harter Realität in der vierten Klasse bewältigend, reichen die fußballerischen Fähigkeiten allein nicht aus, um die Gegner zu beherrschen. Zwei der Pendler zwischen zwei Fußball-Welten kamen gar nicht erst zum Einsatz. Sebastian Boenisch gehörte zum Profikader und sollte geschont werden, Tim Hoogland dagegen brachte seine hochschwangere Schwester ins Krankenhaus und verpasste die Abschlusseinheit. "Grundsätzlich ist es so, dass der Trainer nach seinen Trainings-Eindrücken darüber entscheidet, welche Spieler von oben auflaufen", möchte Chef-Coach Mirko Slomka seinem Kollegen Büskens nicht die Aufstellung diktieren. Aber: "Im Sinne der Ausbildung der jungen Leute ist es schon wünschenswert, dass sie Spielpraxis sammeln können."
Wenn am Sonntag der SV Lippstadt im Horster Fürstenberg-Stadion gastiert, steht "Buyo" vor der Wahl, den Verlierern von Gütersloh eine Chance zur Rehabilitation erhalten oder den derzeit vielen Ersatzleuten das Vertrauen schenkt. So oder so erwartet Büskens gegen die 3:0 gegen Rheine siegreichen 08er keinen Selbstläufer. "Lippstadt hat schon in der vergangenen Saison eine gute Rückrunde absolviert und knüpft nun offenbar nahtlos daran an. Wir sind gewarnt und werden sicherlich mit einer Einstellung in die Partie gehen."