Der börsennotierte Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund hat am Dienstag auf einer außerordentlichen Hauptversammlung in der Westfalenhalle sein Grundkapital um 17,55 Millionen Euro erhöht. 99,94 Prozent der Aktionäre stimmten diesem Vorhaben zu.
Die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA ließ sich außerdem die Option, in Zukunft eine weitere Kapitalerhöhung in Höhe von bis zu 21.937.500 Euro durchzuführen, mit einer Zustimmung von 99,49 Prozent genehmigen. Bereits im Mai hatte der BVB eine Kapitalerhöhung vorgenommen und 29,25 Millionen Euro eingenommen. Die Zeichnungsfrist für neue Aktien soll vom 18. bis 31. August 2006 laufen. Der Traditionsklub kann mit Einnahmen von 35 Millionen Euro rechnen. Mit der Ausgabe neuer Wertpapiere will die `Kommanditgesellschaft auf Aktien´ die Ansprüche der Investmentbank Morgan Stanley ablösen. Sollten die Aktionäre ihr Bezugsrecht unzureichend ausüben - was wahrscheinlich ist -, würde Morgan Stanley zum Zug kommen.
Die BVB-Altverbindlichkeiten von bis zu 27,8 Millionen Euro, die das amerikanische Unternehmen übernommen hatte, würden in diesem Fall in maximal 12.307.600 neue Aktien umgewandelt werden. Aus Verbindlichkeiten würde so gewissermaßen Eigenkapital. Im Rahmen seiner Umschuldungs-Aktion hatten die Dortmunder Anfang Juni einen Kreditvertrag mit Morgan Stanley unterschrieben. Dabei geht es um die Finanzierung eines Betrages von 79,2 Millionen Euro über einen Zeitraum von 15 Jahren. 57,5 Millionen Euro werden für den Rückkauf der Stadionanteile verwendet.
Ein Kreditbetrag von 21,7 Millionen Euro dient dem Abbau und der Umschuldung von Altverbindlichkeiten. Darüber hinaus wurde eine Kreditlinie von 10 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Bis Anfang 2007 will die Borussia einen Großteil seiner Altverbindlichkeiten getilgt haben. Die Anleger haben offenbar verstärkt Vertrauen. Der Kurs der BVB-Aktie legte zuletzt innerhalb eines Monats um 15 Prozent zu.