Dede ist kein Träumer! Eher ein realistischer Zeitgenosse, der es aber nicht einsieht, seinen gesunden Optimismus und seine südamerikanische Lebenseinstellung ständig mit Fesseln zu versehen. "Natürlich ist der Abgang von Tomas Rosicky ein Verlust, allerdings haben wir uns sehr gut verstärkt, das sieht in der Breite im Kader wesentlich besser aus." Wie gesagt, das BVB-Urgestein, das im Dezember den deutschen Pass erhält, vorab noch einen Sprachtest absolvieren muss, ist Realist, es stimmt, was er sagt. Dede: "Mit Steven Pienaar, Nelson Valdez und Alex Frei haben wir nun Jungs, die herausragende Qualitäten ins Team einbringen." Weiter führt der 28-Jährige, der seine Familienplanung in den nächsten zwei Jahren erfolgreich vorantreiben will, aus: "Wir haben eine deutlich stärkere Bank als 2005/2006." Die gewaltig Druck macht, sicher sollte sich im Borussen-Kader niemand fühlen. Das sah man schon beim jüngsten Turnier während des Trainingslagers. Insgesamt war der frisch bis 2008 verlängerte Coach Bert van Marwijk mit den Darbietungen einverstanden, zum Beispiel auch mit dem 3:0 beim Turnier gegen das drittklassige Hessen Kassel, wo der ehemalige Borusse Marc Arnold Routine einbringt. "Wir haben gegen einen Regionalligisten drei Treffer in 45 Minuten erzielt, das ist gut." Wenn Dede auf die Reserve-Abteilung blickt, sieht er auch "meinen potenziellen Nachfolger." Das ist aus dem Mund des sympathischen Profis eine Adelung für David Vrzogic. "Er ist für mich das Talent schlechthin für die linke Verteidigungsseite. Ich werde nicht ewig ein Stück BVB sein, gut zu wissen, dass einer nachkommt." Der 16-Jährige wird sich das auf der Zunge zergehen lassen, Ansporn im vorsichtigen Dauerlauftraining, das Vrzogic nach einen Muskelfaserriss wieder aufgenommen hat. Bei Coach Bert van Marwijk ist das hochveranlagte Talent genau wie Nuri Sahin (17) in den besten Händen. "Er versucht, mir immer wieder zu helfen und auf mich einzugehen." Das wissen auch Marc André Kruska (18) sowie Sebastian Tyrala (17), Kosi Saka (20), die die Rasselbanden-Fraktion komplettieren. Zur guten Stimmung im Kader gehört auch, dass sich als weiteres Beispiel auch ein Florian Kringe nicht versteckt. Auch ihn lockt die Europameisterschaft 2008 in der Schweiz und Österreich. "Ich greife an." Mit 23 Jahren zweifellos genau die richtige Zeit. Dass der ehemalige Kölner Qualitäten besitzt - so ist er der klassische Allrounder - blieb auch den Fachleuten des FC Bayern München nicht verborgen, die während der letzten Saison einmal vorfühlten. Kringe nahm es zur Kenntnis, konzentriert sich auf den BVB und auf die internationale Bühne: "In Österreich und der Schweiz will ich dabei sein."
BVB: Brasilianer ist ein pragmatischer Optimist
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