Ärger um Angreifer Danijel Ljuboja, Streit um den neuen Premium-Sponsoren und eine Testspielpleite inmitten der Vorbereitung: Beim VfB Stuttgart hängt 23 Tage vor dem Auftakt in der Fußball-Bundesliga gegen den 1. FC Nürnberg der Haussegen schief. Nach dem peinlichen 1:1 gegen Oberligist Aspach setzte es für die Mannschaft von Trainer Armin Veh bereits ein erstes Donnerwetter. `Ich will die Sache nicht dramatisieren, aber einige Dinge haben mir überhaupt nicht gefallen. Die fehlende Frische lasse ich gegen einen Viertligisten nicht alleine gelten´, kritisierte der 45-Jährige, der vor allem die fehlende Leidenschaft seines Team gegen die Amateure kritisierte.
Bereits in der vergangenen Saison war der Zuschauerschnitt im Laufe der Spielzeit auf Grund der größtenteils blutleeren Vorstellungen der VfB-Profis dramatisch zurückgegangen. Doch mit dem Umbau des Kaders und der WM-Euphorie im Ländle im Rücken wollen die Schwaben wieder an die erfolgreichen Zeiten unter dem heutigen Bayern-Coach Felix Magath anknüpfen. In der Saison 2002/2003 wurden die Stuttgarter Vizemeister hinter Bayern München und qualifizierten sich für die Champions League. Anschließend folgten jedoch nur noch Enttäuschungen. Die Magath-Nachfolger Matthias Sammer und Giovanni Trapattoni mussten noch vor Ende ihre hoch dotierten Veträge gehen, Armin Veh betrieb in der abgelaufenen Spielzeit nur noch Schadensbegrenzung und landete als Tabellen-9. im Niemandsland. `Wir stehen vor einem Umbruch, deshalb will ich mich auch nicht auf ein Saisonziel festlegen´, meinte Veh, der in Zusammenarbeit mit Manager Horst Heldt den Kader gehörig umgebaut hat.
Der derzeit noch angeschlagene Schwede Alexander Farnerud soll als echte `Nummer 10´ aufgebaut werden. Die beiden mexikanischen WM-Teilnehmer Ricardo Osorio und Pavel Pardo wurden ebenso als Stammspieler verpflichtet wie Antonio da Silva vom FSV Mainz 05. Zudem soll Neuzugang Roberto Hilbert an der Seite der VfB-Youngsters Andreas Beck, Christian Gentner und Mario Gomez eine neue Ära der `jungen Wilden´ einleiten. Dagegen steht der Abgang von `enfant terrible´ Danijel Ljuboja so gut wie fest. Auf dem offiziellen Mannschaftsfoto war der serbische Angreifer schon nicht mehr vertreten. `Er trainiert bei den Profis mit - zunächst einmal. Bei uns hat er sich alle Türen zugeschlagen´, sagte Manager Heldt, der anstelle von Ljuboja lieber Boubacar Sanogo vom Absteiger 1. FC Kaiserslautern an den Neckar lotsen will.
An Ljuboja soll Ligakonkurrent Eintracht Frankfurt interessiert sein. Zudem droht dem VfB wie auch einigen anderen Profi- und zahlreichen Amteurklubs Ärger wegen des Abschlusses mit dem Wettanbieter betandwin als Premiumsponsor. `Betandwin ist nicht legal, deshalb ist auch Werbung mit dem privaten Wettanbieter nicht legal´, erklärte Jürgen Vogt, Sprecher des Innen-Ministeriums Baden-Württemberg. Dagegen ist Rainer Mutschler als Geschäftsführer der VfB-Markteing GmbH fest davon überzeugt, dass dem 750. 000-Euro-Deal nichts im Wege steht: `Wir haben uns umfassend beraten und fühlen uns rechtssicher.´