Das Team von Trainer Ralf Rangnick feierte mit einem 2:1 (2:0) im Duell der bislang schlechtesten Rückrunden-Mannschaften den ersten Dreier nach sieben Spielen ohne Sieg und fügte den Niedersachsen die sechste Niederlage in Serie zu. Carlos Eduardo erzielte die Hoffenheimer Führung gegen die fahrigen Niedersachsen in der 35. Minute mit einer sehenswerten Direktabnahme nach Hereingabe von Chinedu Obasi.
Hoffenheim beendete damit seine 352 Minuten andauernde Torflaute. Den zweiten Treffer bereitete Eduardo vor, als er in der 39. Minute von Hannovers Christian Schulz im Strafraum nur durch ein Foul zu stoppen war. Den anschließenden Foulelfmeter verwandelte Sejad Salihovic sicher (40.).
Hannovers Neuzugang Arouna Kone verkürzte nach Zuspiel von Elson in der 57. Minute auf 1:2. Vor 28.100 Zuschauern in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena agierten die Gäste von Beginn an ängstlich. Viele Abspielfehler machten einen geordneten Aufbau unmöglich, doch auch Hoffenheim zeigte zunächst zu wenig Ballsicherheit im Spiel nach vorn. In der 19. Minute vergab Vedad Ibisevic die bis dahin beste Chance, als er einen Kopfball-Aufsetzer freistehend aus sechs Metern Entfernung nicht im Tor unterbrachte.
Die einzigen nennenswerten Chancen für Hannover hatten Jiri Stajner mit einem Schuss aus sechs Metern (25.) und Leon Andreasen, dessen Freistoß Hoffenheims Schlussmann Timo Hildebrand gerade noch über die Latte lenken konnte (28.). Dennoch blieb Hoffenheim das bessere Team, auch wenn sich ein Qualitätsunterschied erst nach dem Hoffenheimer Führungstor abzeichnete. Hannover wurde nun noch unsicherer, was im elfmeterreifen Foul von Schulz gipfelte. Im zweiten Durchgang rettete 96-Torwart Florian Fromlowitz erst gegen Ibisevic, ehe ihn der eigene Mann Sergio Pinto prüfte (52.).
Kurz darauf vergab erneut Ibisevic nach Doppelpass mit Maicosuel das mögliche 3:0. Die Quittung war der Anschlusstreffer der Gäste. Doch 1899 blieb am Drücker. Ibisevic vergab weitere gute Möglichkeiten. Das Verhältnis der beiden Trainer hat dagegen offenbar nicht gelitten. Rangnick und Mirko Slomka widerlegten alle Berichte über ihre angeblich zerrüttete Freundschaft vor dem Anpfiff mit einer herzlichen Umarmung. "Wir waren viereinhalb Jahre lang enge Freunde, das war eine geile Zeit", sagte Rangnick, und Slomka fügte hinzu: "Ich möchte keine Sekunde unserer Freundschaft missen - wir sind sehr gute Kollegen."