Trainer Heiko Herrlich versucht im Gespräch den "Dreier" und die Leistung seiner Truppe einzuordnen. "Heiko Herrlich, wie wichtig war dieser Erfolg zu Beginn der Rückrunde?"
Heiko Herrlich: "Wir freuen uns über die drei Punkte, aber nach Siegen ist immer so eine Gefahr, dass man große Fehler macht. Aber wir müssen jetzt ganz bescheiden und demütig bleiben, denn die Situation ist nach wie vor brenzlig. Wir müssen weiter hart an uns arbeiten."
"Was hat Ihnen denn trotz des Sieges nicht gefallen?"
"In der zweiten Halbzeit haben wir viel zu viele Ballverluste gehabt, dem Gegner Bälle in den Fuß gespielt. Das waren alte Krankheiten, an denen wir schon lange arbeiten, und ein kleiner Rückschritt. Defensiv müssen wir gucken, dass wir uns phasenweise nicht zu weit hinten reindrücken lassen."
"Dafür war das 1:0 durch Stanislav Sestak hervorragend herausgespielt. War das so, wie Sie sich das vorstellen?"
"Ein Konter ist eine von vielen Möglichkeiten, zum Torerfolg zu kommen. Aber eine ganz wesentliche, weil viele Dinge in der Umschaltphase passieren, weil der Gegner sich in der Abwehr noch nicht organisiert ist. Das haben die Jungs sehr gut gemacht." "Das zweite Tor erzielte Zlatko Dedic, den Sie dann aber in der Pause ausgewechselt haben. Warum?"
"Ich habe mich riesig gefreut für sein Tor, aber einer unserer Teamfaktoren ist Disziplin. Bei allem Verständnis und aller Freude über ein Tor muss man sich im Griff haben. Wir wussten, dass Gladbach in der zweiten Halbzeit mehr Druck machen wird. Da kann man immer mal ein Foul machen, auch als Offensivspieler. Das hätte dann Gelb-Rot bedeutet, deswegen habe ich ihn runtergenommen."
"Wie hat Ihnen das Debüt von Winterzugang Milos Maric gefallen?"
"Man hat erkannt, dass er ein sehr schlauer und ruhiger Spieler ist, sehr ball- und passsicher, der aber vielleicht nicht so sehr mit Glanzpunkten auffällt."
"Ihre Mannschaft ist auswärts bislang viel erfolgreicher als zu Hause. Hätten Sie etwas dagegen, wenn das so bliebe, Ihre Mannschaft aber dennoch den Klassenerhalt schafft?"
"Mir ist es ganz klar lieber, dass wir den Klassenerhalt schaffen als dass wir alle Heimspiele gewinnen und absteigen. Aber es ist unser ambitioniertes Ziel, unseren Fans zu Hause auch diese Leistung zu bieten. Es kann schon sein, dass da ab und zu eine gewisse Verunsicherung da ist. Aber ich denke, dass wir jetzt am Samstag genügend Selbstvertrauen mit in das Spiel nehmen und das gegen Schalke auch zeigen wollen."