Bereits das Hinspiel hatten die Berliner mit 1:0 für sich entschieden. Bei Hannover, das nun schon seit sieben Partien auf einen Dreier wartet und ebenfalls mitten im Kampf um den Klassenerhalt steckt, erhöht sich der Druck auf Trainer Andreas Bergmann durch die Pleite weiter. Vor 28.712 Zuschauern gingen die Berliner vor der Pause durch einen Doppelschlag in Führung.
Nach dem 1:0 durch Lukasz Piszczek (30.) erzielte der Brasilianer Raffael kurz darauf den zweiten Hertha-Treffer (33.). Für die Entscheidung sorgte Neuzugang Thefanis Gekas (80.). Cicero verschoss für die Berliner noch einen Foulelfmeter (84.). Dabei hatte Berlins Trainer Friedhelm Funkel bereits vor dem Anpfiff einen Rückschlag hinnehmen müssen. Zugang Roman Hubnik meldete sich mit einer Verhärtung im Oberschenkel ab. Der Hertha-Coach konnte in der Startformation aber immerhin auf die anderen Neuen Gekas und Lewan Kobiaschwili sowie den nach einem Fußbruch wiedergenesenen Florian Kringe zurückgreifen.
Das Berliner Mittelfeld um den Ex-Dortmunder stand dann auch besser als zuletzt, war ballsicherer und strukturierter als die Platzherren. Folgerichtig erarbeitete sich der Tabellenletzte auch ein Chancenplus. Allerdings waren Adrian Ramos (3. und 8.) und Cicero (13.) noch zu ungenau im Abschluss. Nach einer halben Stunde wurden die Gäste dann aber belohnt. Piszczek nutzte im Anschluss an eine Ecke eine zu kurze Kopfballabwehr und wuchtete den Ball mit einem kraftvollen Schuss aus 15 Metern ins Netz. Die Platzherren wirkten nach dem Rückstand geschockt und zeigten Nerven. 96-Schlussmann Florian Fromlowitz verunglückte ein Befreiungsschlag, den die Hertha aufnahm und blitzschnell wieder nach vorn leitete.
Raffael wurde von Ramos in Szene gesetzt und verwandelte aus spitzem Winkel. Hannover, das neben zahlreichen Langzeitverletzten auch das Fehlen von Hanno Balitsch (Gelbsperre) und Karim Haggui (Afrika-Cup) verkraften musste, kam nur schwer in die Partie. Nach vorn glückte kaum eine Kombination, die Hintermannschaft um die neuformierte Innenverteidigung Mario Eggimann und Zugang Jan Durica wirkte wiederholt schwerfällig. Auch nach der Pause blieb das große Aufbäumen der Gastgeber aus. Zu konfus wirkten die Offensivbemühungen. Auch Spielmacher Arnold Bruggink gelang es nicht, Ordnung in die Aktionen zu bringen. Stattdessen war die Hertha die bessere und über weite Strecken auch die aktivere Mannschaft.