Der Hamburger SV hat die Titelentscheidung in der Bundesliga vertagt. Die Hanseaten kamen trotz einer schwachen Leistung zu einem 1:0 (1:0)-Sieg beim 1. FC Köln und verkürzten zumindest für 24 Stunden den Rückstand auf Spitzenreiter Bayern München auf zwei Punkte. Zugleich festigte der HSV mit dem elften Auswärtssieg der Saison den zweiten Tabellenplatz vor Nordrivale Werder Bremen. Der FC hat dagegen wohl seine letzte Chance auf den Klassenerhalt verspielt, der Rückstand zum rettenden Ufer beträgt bei noch zwei ausstehenden Spielen vier Punkte und könnte sich am Mittwoch noch vergrößern.
Vor 50.000 Zuschauern im ausverkauften Kölner WM-Stadion machte ausgerechnet Nationalspieler Lukas Sinkiewicz mit einem Eigentor den Hamburger Sieg perfekt. Der Abwehrspieler spitzelte nach einer Flanke von Mehdi Mahdavikia den Ball ungewollt am eigenen Torhüter Alexander Bade vorbei ins eigene Netz.
Ansonsten war vom HSV nicht viel zu sehen, die Elf von Trainer Thomas Doll spielte keineswegs wie ein Champions-League-Aspirant. Stattdessen war es der Abstiegskandidat aus der Domstadt, der drückend überlegen war und nach einer guten Stunde schon 12:1 Ecken auf dem Konto hatte.
Allerdings wussten die Geißböcke mit ihrer Überlegenheit wenig anzufangen. So blieben Chancen Mangelware. In der ersten Halbzeit waren es Christian Lell mit einem Distanzschuss (7.), Markus Streller mit einem Kopfball (13.) sowie Patrick Helmes mit einem 16-Meter-Schuss (28.), die die besten Möglichkeiten besaßen.
Die gut 5000 mitgereisten Hamburger Fans mussten dagegen bis zur 64. Minute auf die erste echte Torchance des HSV warten, der eingewechselte Naohiro Takahara setze den Ball allerdings aus kurzer Entfernung neben das Tor. Auf der Gegenseite vergaben Markus Feulner, Lukas Podolski, Carsten Cullmann, Sinkiewicz sowie Patrick Helmes hochkarätige Möglichkeiten. Aufregung gab es in der 78. Minute, als der vermeintliche Ausgleich von Christian Springer zu Recht wegen einer Abseitsstellung nicht anerkannt wurde.