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Burgsmüller wird 60
"Ich musste für meine Tore immer ackern"

Geburtstag: Manfred Burgsmüller wird 60
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Manfred Burgsmüller kann auf eine Bilderbuch-Karriere zurückblicken. Der gebürtige Essener hat in seiner 23-jährigen Laufbahn viele Rekorde aufgestellt.

Sie begannen Ihre Karriere bei RWE und beendeten diese in Bremen. Dazwischen waren Sie noch in Uerdingen, Nürnberg, Dortmund und Oberhausen aktiv. Welcher Verein ist Ihnen im Herzen geblieben?

Ich hege zu all meinen Ex-Klubs Sympathie. Zu Rot-Weiss sicherlich besonders, da ich in Essen geboren wurde und es meine Heimat ist. Zudem sehe ich die Zeit bei RWE als meine Lehrjahre im Fußball an. Unter Herbert Burdenski habe ich mein Rüstzeug bekommen. Er war ein richtig harter Trainer, manchmal habe ich ihn sogar verflucht. Doch seine Methoden haben mich im Endeffekt weit nach vorne gebracht. Burdenski wusste genau, was ich kann. Ich weiß noch, als ich als 18-Jähriger zur Hafenstraße gekommen war und mich nach einer Trainingseinheit massieren lassen wollte. Da sagte man mir: „Komm in ein paar Jahren wieder, dann kannst du dich auf die Massagebank legen“. Junge Spieler hatten früher in einer Profi-Mannschaft einen schweren Stand.

Als Sie nach Dortmund gewechselt sind, da hatten Sie sich schon ein Standing aufgebaut. Was haben Sie für Erinnerungen an die Borussia?

Dortmund war eine wunderschöne Zeit. Ich erinnere mich immer gerne an unseren Trainer Branko Zebec zurück. Ich weiß noch, als wir im Stadion „Rote Erde“ trainiert haben. Der Coach war noch nicht auf dem Platz, aber er hatte uns aufgefordert ein paar Stadionrunden zu drehen. Da kam Lothar Huber auf die Idee, sich auf einer Hochsprungmatte zu verstecken, um ein paar Körner zu sparen. Doch die Rechnung hat er ohne die Ehefrau des Trainers gemacht. Denn Frau Zebec beobachtete uns und sagte natürlich alles, was sie gesehen hatte ihrem Mann. Erst nach einer knappen Woche sagte Zebec zu Huber, dass er alles wisse, man könne ihn nicht bescheißen, er hätte überall seine Augen. Damit hatte er Recht. Denn wenn Branko etwas nicht sah, dann steckte es ihm seine Frau zu.

Ein paar Jahre nach Ihrem Karriere-Ende tauschten Sie das runde Leder gegen das eiförmige Spielgerät des American Footballs. Wie kam es zu dem Engagement bei Rhein Fire?

Ich arbeitete für Reebok. Und dieser Ausstatter hat die ganzen Teams der NFL-Europe versorgt. Irgendwann kamen die Herren dann auf mich zu und legten mir das Angebot als Kicker bei Rhein Fire auf den Tisch. Aus dem Bauch heraus habe ich sofort zugesagt. Football ist ein geiler Sport. Aber das Kicken im Football hat überhaupt nichts mit dem Schießen im Fußball zu tun. Beim Fußball guckt man vor dem Schuss meistens auf das Tor, um sich eine Ecke des Gehäuses auszusuchen. Beim Football schaut man dagegen nur auf das „Ei“. Zudem ist die ganze Bein- beziehungsweise Körperhaltung anders. Hört sich zwar unkompliziert an, doch am Anfang war das für mich eine enorme Umstellung.

23 Jahre Fußball, sechs Jahre Football, dann die TV-Doku mit Hacheney. Was machen Sie heute?

Die Doku war eine Super-Geschichte. Ich habe mich sehr gut mit dem Team von Kabel eins verstanden. Heute habe ich eine Sportbekleidungsfirma und versorge diverse Vereine. Ich bin dem Sport treu geblieben. Bei mir geht es nicht ohne Sport. Ich liebe es, offen und ehrlich mit Menschen zu kommunizieren. Das kann ich in meinem Business voll ausleben. Zudem bin ich regelmäßig in Dortmund und an der Hafenstraße vor Ort. Ich wünsche vor allem RWE, dass die endlich mal die Kurve kriegen. Aber auch allen meinen anderen Ex-Vereinen und den RS-Lesern wünsche ich alles erdenklich Gute und frohe Weihnachten.

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