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Wettskandal
DFB und DFL erhalten Akteneinsicht

Wettskandal: Akteneinsicht für DFB und DFL
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Im europaweiten Wettskandal haben der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Deutsche Fußball Liga (DFL) Einsicht in die Akten der Staatsanwaltschaft Bochum erhalten.

DFB-Präsident Theo Zwanziger kündigte am Rande der UEFA-Exekutivsitzung in Funchal/Portugal an, dass sich die Verbandsjuristen und der Kontrollausschuss-Vorsitzende Anton Nachreiner "jetzt unverzüglich an die Auswertung der vorliegenden Akten machen" werden.

Dass der DFB bereits am Wochenende die alleine in Deutschland angeblich 32 manipulierten Spiele von der 2. Liga abwärts benennt, glaubt Zwanziger indes nicht: "Das wird mindestens bis zum Beginn der kommenden Woche dauern. Alle weiteren Schritte werden wir sehr eng mit der Staatsanwaltschaft abstimmen. Wir wollen, dass alle Täter auch tatsächlich überführt und Personen, die sich als unschuldig erweisen, schnell rehabilitiert werden."

Zumindest konnten DFB und DFL bei ihrer Aufklärungsarbeit einen kleinen Erfolg feiern. Denn ursprünglich wollte die Bochumer Behörde erst kurz vor Weihnachten Einsicht in die brisanten Akten gewähren. "Wir sind der Staatsanwaltschaft Bochum dankbar, dass sie unserem Wunsch nach zeitnaher Akteneinsicht nunmehr nachgekommen ist. Wir hatten jederzeit Verständnis dafür, dass dies aus Rücksicht auf teilweise noch laufende Ermittlungen ein paar Tage in Anspruch genommen hat", sagte DFB-Präsident Theo Zwanziger.

Unterdessen hat sich der Wettskandal in Deutschland offenbar weiter ausgeweitet. Betroffen sollen neben den bereits von den Behörden benannten beiden U19-Spielen weitere Partien deutscher Juniorenteams sein. Die Staatsanwaltschaft Bochum hat einem der vermeintlichen Wettpaten einen neuen Haftbefehl zukommen lassen. In dem zweiten Haftbefehl werden einem bereits in Untersuchungshaft sitzenden Kaufmann aus dem Kreis Soest neun Fälle des gewerbsmäßigen und bandenmäßigen Betrugs vorgeworfen. Im ersten Haftbefehl war nur von zwei Fällen die Rede, in denen der Beschuldigte versucht haben soll, Spieler des Regionalligisten SC Verl zu Manipulationen zu bewegen. "Meinem Mandanten werden nun neun Fälle vorgehalten. Da es sich nun auch um Jugendmannschaften handeln soll, habe ich erst einmal die Akten beantragt, bevor ich die Namen der betroffenen Mannschaften nennen kann", sagte Rechtsanwalt Hans A. Geisler, der den bereits seit drei Wochen inhaftierten Kaufmann vertritt, dem Sport-Informations-Dienst (SID).

Ob weitere Spiele Verls von den neuen Vorwürfen betroffen sind, blieb zunächst noch unklar. "Wir tappen derzeit absolut im Dunkeln. Wir hoffen, dass wir zeitnah genauere Informationen bekommen", sagte Verls Vereinsboss Peter Mankartz dem SID. Dank der Akteneinsicht von DFB und DFL wird Mankartz spätestens zu Beginn der kommenden Woche mehr Klarheit haben.

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