Laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins Spiegel soll einer der Hauptbeschuldigten im Ermittlungsverfahren der Bochumer Staatsanwaltschaft gegen eine Bande mutmaßlicher Wettbetrüger bis kurz vor seiner Verhaftung am 19. November eine enge Verbindung zu einem Profi aus Osteuropa gehabt haben, der jahrelang in der Bundesliga spielte. Der Profi, der immer noch aktiv ist, soll bei dem Betreiber mehrerer Wettbüros 30.000 Euro Schulden gehabt haben. Laut Spiegel erhielten die Bochumer Kriminalpolizisten diese Hinweise, als sie Telefongespräche des Beschuldigten abhörten.
Der Fußballprofi und der Beschuldigte tauchten nach Spiegelangaben bereits in einem anderen Ermittlungsverfahren der süddeutschen Staatsanwaltschaft aus dem Jahr 2006 auf. Laut Spiegel war damals auch ein weiterer Spieler aus Osteuropa ins Visier der Ermittler geraten, der noch heute bei einem deutschen Erstligisten unter Vertrag steht. Das Verfahren wurde allerdings 2006 knapp zwei Monate vor Beginn der WM in Deutschland eingestellt. Durch den Wettskandal rechnen Internet-Wettanbieter unterdessen mit einem Schaden von über 100 Millionen Euro. Das berichtet das Nachrichtenmagazin Focus.
Die Wettanbieter gingen "felsenfest" davon aus, "dass der Schaden durch die illegalen Manipulationen sicher höher liegt als 100 Millionen Euro". Dafür spreche auch die Vielzahl der verhafteten Personen, die hohe Anzahl der verschobenen Spiele und die erzielten betrügerischen Gewinne. Diese betrugen pro Spiel angeblich selten unter einer Million Euro.