Sportvorstand Horst Heldt kündigte am Mittwochabend vor dem Anpfiff des letzten Gruppenspiels der Schwaben in der Champions League gegen Unirea Urziceni an, dass die Äußerungen des 40 Jahre alten ehemaligen Nationalspielers ein Nachspiel haben werden. "Wir werden das nicht auf uns beruhen lassen. Im Alter von 40 Jahren geht es auch darum, zu erkennen, dass es nicht nur um Dienst nach Vorschrift geht. Die Aussage ist von purem Egoismus geprägt, das ist das Enttäuschende", sagte Heldt an seinem 40. Geburtstag dem Pay-TV-Sender Sky.
Lehmann hatte in einem Interview mit Sky am Dienstag auf seine ureigene Art die Trennung von Trainer Markus Babbel nach dem 1:1 gegen Hertha BSC Berlin mit den nachfolgenden Tumulten durch die eigenen Fans in Verbindung gebracht. "Da stand eine Gruppe von zumeist pubertären Jugendlichen. Und das hat dann wohl den Ausschlag gegeben, den Verein dazu zu bewegen, Entscheidungen zu treffen. Das ist so im Fußball", sagte der Keeper. Und Lehmann legte nach. "Es ist heutzutage eine Sache der Vereine, wie sie mit diesen Gruppen umgehen. Wenn sie sich dem immer beugen, dann wird es natürlich irgendwann schwierig, nicht nachzugeben oder nicht das zu tun, was diese Gruppen wollen. Wenn man die Stärke hat und auch die Qualität, Entscheidungen zu treffen, die dem öffentlichen Verlangen widersprechen, dann fährt man auf Dauer besser. Aber das kriegen die Vereine halt nicht hin", sagte er.
Das trieb Horst Heldt, der sich in der Vergangenheit nicht selten vor den mitunter eigenwilligen Lehmann gestellt hatte, die Zörnesröte ins Gesicht. "Es steht ihm nicht zu, weil er das nicht beurteilen kann", sagte der Sportvorstand. Heldt erklärte, dass man sich nach dem Hertha-Spiel mit dem Trainer-Team zusammengesetzt und die Situation analysiert habe. Dabei habe ihm Babbel sinngemäß gesagt, dass er alle Knöpfe gedrückt, aber schließlich offenbar die Spieler nicht mehr erreicht habe. Heldt kritisierte an Lehmann, dass er seinen Pflichten als Führungsspieler und Vorbild für die jungen Spieler nicht nachgekommen sei.