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Stuttgart - VfL 1:1
Happy End nach Ösiknaller

Stuttgart: Fuchs rettet VfL einen Zähler
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Die Abfahrt des Bochumer Busses verzögerte sich am Samstag um eine gute halbe Stunde. Randalierende VfB-Fans bereiteten ihrem Klub einen unrühmlichen Abschied.

Nach dem Last-minute-Treffer von Christian Fuchs und dem damit verbundenen 1:1 (0:0)-Endstand liegen die Nerven am Neckar blank.

Dagegen scheint sich der VfL Bochum stabilisiert zu haben. Dreimal in Folge blieb man mittlerweile ungeschlagen, sammelte fünf Punkte, kassierte dabei nur einen Gegentreffer und kletterte erstmals wieder auf einen Nichtabstiegsplatz. Und doch wussten Vorstand, Trainer und Spieler nicht so richtig, ob sie sich über den Punktgewinn freuen sollten. Thoma Ernst: „Ich bin hin- und hergerissen. Ich denke, hier war mehr drin.“


Wie wahr, denn in den ersten 45 Minuten spielte der VfL zwar auf Konter, war aber jederzeit Herr der Lage und hatte sogar die größeren Tormöglichkeiten. Heiko Herrlich: „Unser Konzept ist aufgegangen. Wir haben gut in der Defensive gestanden und hatten den einen oder anderen gefährlichen Konter.“ Zu diesem Zeitpunkt hatte das Gros der Stuttgarter Anhänger bereits „die Schnauze voll“ und ließ seinem Unmut freien Lauf. Doch Markus Babbel schien in der Halbzeit die richtigen Worte gefunden zu haben: „Ich habe gefordert, ohne Angst zu spielen.“

Denn mit Wiederbeginn spielte der VfB plötzlich druckvollen Angriffsfußball und stürzte den VfL von einer Verlegenheit in die andere. Kapitän Marcel Maltritz: „Vielleicht haben wir uns zu sicher gefühlt.“ Doch kaum gingen die Stuttgarter in Führung, war deren Offensive auch schon wieder quasi eingestellt. Der VfL, mit den eingewechselten Slawo Freier, Diego Klimowicz und Andreas Johansson, bekam mehr und mehr die Kurve und selbst die Rote Karte für Klimowicz stoppte die Schlussoffensive der Gäste nicht.

Sestaks Schuss ans Außennetz (87.) war nur eine Warnung. Fuchs‘ spektakulärer Freistoßtreffer (89.) war die Belohnung für eine vor allen Dingen gute erste Halbzeit und die nicht endenden Bemühungen um den Ausgleich selbst in Unterzahl. Herrlich: „Ein Dank auch an die eingewechselten Spieler, besonders an Paul Freier, der seine gute Trainingswoche bestätigt hat. Sein Pass auf Sestak war klasse. Und den Freistoß für Fuchs hat er auch herausgeholt. Dafür verdient er ein Sonderlob.“

Stuttgarts Coach Babbel dagegen beklagte die mangelnde Chancenauswertung in der zweiten Halbzeit und setzte sich dann mit der Stimmung rund um das Match auseinander: „Schon vor dem Spiel war das für unsere Leistung nicht förderlich. Da war ich schon froh, dass Jens Lehmann gleich am Anfang so gut reagiert hat.“

Kaum zu glauben, dass die Schwaben zur Wochenmitte schon wieder in der Champions League kicken und sogar noch Chancen haben, die nächste Runde zu erreichen. Am Samstagnachmittag jedenfalls spielten sie in der ersten Halbzeit wie ein Absteiger. Am Ende setzte sich Herrlich noch einmal im kleinen Kreis mit der Schiedsrichter-Entscheidung bei Klimowicz auseinander: „Im ersten Abschnitt gegen Sestak (17.) gab es nach einer Notbremse nur Gelb für Träsch. Der war zwar nicht letzter Mann, aber der andere hätte den schnellen Sestak nie mehr erreicht.“

Und dann fügte der ehemalige Bundesliga-Torjäger kopfschüttelnd hinzu: „Hier in Bochum muss ich mich an einige Schiedsrichter-Entscheidungen wohl noch gewöhnen. Ich habe das Gefühl, dass bei anderen Klubs auch anders gepfiffen wird.“ Am Sonntag freuen sich die VfL-Profis über einen freien Tag. Und schon ein wenig auf die Bayern. Marc Pfertzel: „Das wird ein großes Fest für die Fans. Es soll keiner glauben, dass die Bayern bei uns schon gewonnen hätten. Schließlich haben wir ja auch einen guten Bayern im Tor.“

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