Der VfL wartet seit nunmehr fünf Heimspielen auf einen Sieg und bleibt mit nun zwölf Punkten als Tabellen-16. genauso wie der nur einen Zähler besser dastehende FC im Tabellenkeller. Die Kölner konnten dagegen nach den jüngsten Chaos-Tagen und dem Zoff um den entmachteten Kapitän Milivoje Novakovic ein wenig Wiedergutmachung betreiben. Die Geißböcke kamen in einem allerdings äußerst schwachen West-Derby zu einem 0:0 beim VfL Bochum und konnten sich zumindest teilweise für die 0:4-Heimpleite gegen 1899 Hoffenheim rehabilitieren.
Was beide Mannschaften, speziell der VfL, den 29.102 Zuschauern aber boten, hatte kaum noch Bundesliga-Niveau. Viel Ballgeschiebe, viele Fehlpässe und viele taktische Unzulänglichkeiten prägten das Spiel auf beiden Seiten. So hatten gelungene Offensivaktionen Seltenheitswert. Trotzdem war von der großen Verunsicherung im Spiel der Kölner, die nach den Krisensitzungen und dem Zoff um Novakovic ungemütliche Tage hinter sich hatten, zunächst nichts zu sehen. Die Mannschaft von Trainer Zvonimir Soldo war im ersten Durchgang trotz des Fehlens von Nationalspieler Lukas Podolski (Gelbsperre) die aktivere Mannschaft, wenngleich die zündenden Ideen in der Offensive fehlten.
Auch der unter Beobachtung stehende Novakovic, der am Donnerstag als Kapitän abgesetzt worden war, war deutlich präsenter als noch in der Vorwoche. Seit dem WM-Qualifikationsspiel der Slowenen vor einer Woche hatte es Ärger um den Torjäger gegeben; angefangen mit der verspäteten Rückkehr nach Köln, dann der schwachen Leistung gegen Hoffenheim und schließlich der internen Streitereien mit Soldo. Immerhin zeigte der 30-Jährige eine Reaktion. Bei einer Kopfballchance stand er allerdings im Abseits (2.), in der 33. Minute setzte der Slowene einen Freistoß aus 18 m deutlich über das Tor. Da war schon der Schuss von Adil Chihi Mitte der ersten Halbzeit aus gut 30 Metern gefährlicher (19.). Auf der Gegenseite musste FC-Keeper Faryd Mondragon nur bei einem Kopfball von Stanislav Sestak eingreifen (14.). Mehr gab es in der ersten Hälfte nicht zu bestaunen.
Insbesondere VfL-Trainer Heiko Herrlich war gar nicht von der Leistung seiner Mannschaft angetan. So brachte er nach der Pause in Diego Klimowicz und Joel Epalle zwei weitere Offensivakteure ins Spiel. Die Bochumer begannen auch gleich engagierter und konnten mehr Druck erzeugen. In der 65. Minute hatte Sestak die große Chance zur Führung, der Angreifer traf allerdings den Ball nicht richtig. Der FC agierte nun defensiver, war dabei aber nicht ungefährlich. Dabei hatte Petit die große Chance zum Führungstreffer. Nach feiner Vorarbeit von Novakovic traf der Portugiese nur den Innenpfosten, den Nachschuss setzte er drüber. Sieben Minuten vor Ende vergab Novakovic per Drehschuss ebenfalls in aussichtsreicher Position. Beste Spieler waren beim VfL Kapitän Marcel Maltritz und mit Abstrichen Shinji Ono. Auf Kölner Seite verdienten sich Pedro Geromel und Petit die Bestnoten.