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S04: Kuranyis Respekt
Kein Jubel beim 100. Tor in der Bundesliga

Schalke: Kuranyis besonderer Respekt vor 96
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Kevin Kuranyi war der Schalker Spieler, den der Tod von Robert Enke persönlich am meisten getroffen hatte. Nun muss er sich wieder auf Fußall konzentrieren.

Drei Tage nach der bewegenden Trauerfeier für den verstorbenen Nationaltorhüter versucht auch der 27-Jährige, den Alltag eines Fußballprofis zu bewältigen. Im Gespräch mit RevierSport betont Kuranyi aber, dass für ihn das Spiel gegen Hannover 96 keineswegs ein normales sein kann.

Kevin Kuranyi, wie haben Sie die Zeit seit letzter Woche Dienstag erlebt und verarbeitet?

Natürlich hat es mich und alle, die es mitbekommen haben sehr getroffen. Es ist eine schwierige Situation, die ich in der Form noch nicht kannte. Aber wir müssen versuchen, nicht mehr so viel an dieses schreckliche Ereignis zu denken und wieder zur Normalität zu kommen.

Wenn der Gegner nicht 96 wäre, könnte man auch sagen. Es gibt eine Schweigeminute und man trägt einen Trauerflor, dann geht’s los. Aber der Gegner heißt nun mal Hannover. Wie stellt man sich darauf ein?

Auch die Hannoveraner wollen ja wieder Fußball spielen. Das ist nicht einfach, weil die Nummer 1 nicht mehr dabei ist, aber sie haben selbst entschieden, dieses Spiel zu machen und wieder in den Fußball-Alltag zu kommen. Wir selbst konzentrieren uns auch wieder voll auf das Match und versuchen, das andere Thema auszublenden. Was in den 90 Minuten auf dem Platz passiert, hat doch nichts mit der Trauer um Robert Enke zu tun.


Gesetz den Fall, Ihnen glückt ein Treffer, es wäre Ihr Tor Nummer 100 in der Bundesliga. Normalerweise würden Sie dieses Ereignis richtig feiern, aber wie wäre es jetzt?

Natürlich wird es nicht so sein wie sonst, richtig zu feiern wäre aus Respekt gegenüber Hannover nicht angebracht. Falls mir ein Tor gelingen sollte, werde ich innerlich glücklich sein, aber die Freude nicht so nach außen tragen. Das wichtigste ist am Samstag, dass wir als Mannschaft ein gutes Spiel zeigen und zu Hause zu gewinnen.

Die Vorbereitung hatte mal wieder das von den Spielern nicht gerade beliebte Zirkeltraining im Programm. Haben Sie sich inzwischen schon an die Medizinbälle gewöhnt?

Es ist schwer, sich daran zu gewöhnen, auf jeden Fall macht man so ein Training nicht gerne. Natürlich ist jeder froh, wenn das zu Ende ist. Mir machen vor allem die Übungen zu schaffen, wenn man den Ball hochschmeißen, sich hinsetzen und dann wieder fangen muss. Das haut richtig rein, aber es bringt uns weiter. Man sieht ja auf dem Platz, wie körperlich fit wir sind.

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