Organisator Alois Schnorbus vom BSC Winterberg outete sich vor Beginn des Wettbewerbs als glühender BVB-Anhänger, konnte jedoch nicht verhindern, dass ausgerechnet seine Schwarz-Gelben im einzigen blau-weißen Bob antreten mussten.
"Ein Skandal", fanden die Anhänger der Borussen entsprechend irritiert im Eiskanal nicht zu ihrer Linie und belegten abgeschlagen mit 37 Hundertstelsekunden Rückstand den letzten Rang. "Außerdem haben die Schalker geschummelt. Der Anschieber hat einige Schritte zuviel gemacht", grinste BVB-Bremser Peter Vogt nach dem zweiten Platz im Gesamtklassement. Auch Bob Bochum I witterte Verschwörung. "Uns haben die Anschieber neben die Spur gesetzt", erklärte Rainer Piayda das Abschneiden seines Teams.
Zwischen die Fans schob sich der Promi-Bob, der eigentlich von vornherein keine Chance hatte, weil Siggi Held und Yves Eigenrauch mit dem nur 1,68 Meter großen Leichtgewicht Willi Landgraf quasi außer Konkurrenz fuhren. Somit war der Weg frei für Bob Schalke I, der unter dem Jubel der Zuschauer die Bestzeit herausfuhr.
"Hut ab vor der Leistung der Fans", bewunderte Kiriasis am Rande der Strecke den Mut der Amateur-Bobfahrer, die sich ohne Vorbereitung die 1609 Meter lange Strecke in den bis zu 127 Kilometer schnellen Geschossen hinuntertrauten.
Über die Bewertung dieses einmaligen Events waren sich die durch RevierSport im Rahmen der originellsten Bewerbung ausgesuchten Fans einig. "Diese rasante Sportart ist sensationell. Wir können uns nur beim Ausrichter BSC Winterberg für diesen tollen Tag bedanken", lautete unisono die Meinung beim anschließenden Bier im Vereinsheim der Sauerländer.
Der Bobsport hat unter den Fußballfreunden neue Anhänger gefunden. Auf jeden Fall aber hat die Fahrt in der Röhre die Fans so beeindruckt, dass sie sich anschließend widerstandslos Arm in Arm fotografieren ließen.