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Duisburg: Michael Schoeter (Mitglied der Ultra-Gruppierung Kohorte Duisburg) im Interview
„Klub marschiert an den Fans vorbei“

Einer der Initiatoren der Demo: Die Ultra-Gruppierung Kohorte.
Einer der Initiatoren der Demo: Die Ultra-Gruppierung Kohorte.
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Um das Verhältnis zwischen Klub und vielen Fans des Meidericher SV steht es derzeit nicht zum Besten. Die Differenzen traten vor allem gegen Ende der ersten Halbserie deutlich zu Tage. Das Heimspiel gegen den VfL Bochum markierte den negativen Höhepunkt. In der Halbzeit musste ein Spruchband, auf dem zur Erinnerung an den alten Namen der MSV-Arena aufgerufen wurde, auf Druck der Vereinsführung abgehängt werden. Nun gehen die Fans auf die Straße.

Sogar von einem Polizei-Einsatz bei nicht Befolgung der Anordnung soll damals die Rede gewesen sein. Was folgte war ein Stimmungsboykott, eine Aussprache zwischen Fans und Offiziellen des Vereins, sowie ein versprochenes Gespräch mit MSV-Boss Walter Hellmich. Stattgefunden hat letzteres bis heute nicht. Das Maß ist für die Treuesten voll. Genau 26 Jahre nach der letzten Fan-Kundgebung gehen die Anhänger der Zebras deshalb am Samstag vor dem Kick gegen den BVB erneut auf die Straße. RevierSport online sprach mit Michael Schroeter, aktives Mitglied der Fan-Szene Duisburg, über Beweggründe und Ziele der Aktion.

Wann und Wo?

Treffpunkt für alle MSV- Anhänger ist am morgigen Samstag, 2. Februar, um 11. Uhr am Duisburger Hauptbahnhof. Um 12 Uhr wird sich der Demonstrationszug in Bewegung setzen. Die Route verläuft durch die Stadt und endet an der MSV-Arena. Dort kommt es dann zur Abschlusskundgebung.

RevierSport online: Hallo Michael Schoeter. Sie sind Mitglied bei der Kohorte Duisburg, der größten Duisburger Ultra-Gruppierung. Am Samstag findet in Duisburg vor dem Heimspiel gegen Borussia Dortmund eine Fan-Demo statt. Wer hatte die Idee und wer sind die Initiatoren?

Schoeter: Die Idee existiert in der aktiven Fan-Szene Duisburg schon lange. Konkret wurden die Planungen erstmals nach dem Heimspiel gegen den VfL Bochum Anfang November. Die Ereignisse rund um das Spiel waren für uns untragbar. Es kann nicht sein, dass man als Fan nun nicht mal mehr seine Meinung kundtun darf. Letztendlich ist die Demo eine Gemeinschaftsaktion aller aktiven MSV- Anhänger.

RevierSport online: Also ist die Demo nicht nur eine reine „Ultra-Geschichte“?

Schoeter: Nein. Walter Hellmich hat unlängst in einem Radiointerview verkündet, es seien lediglich ein paar Idioten, die ihn und die Situation beim MSV kritisieren. Am Samstag wollen wir zeigen, dass es viel mehr Fans sind, die eine andere Meinung haben als er.

RevierSport online: Was wollen Sie mit der Aktion bewirken?

Schoeter: Wir wollen auf das schlechte Verhältnis zwischen Vereinsführung und Fans aufmerksam machen. Der neue MSV, so wie ihn der Klub in der Öffentlichkeit gerne propagiert, macht zwar mehr Geld denn je, aber die Distanz zwischen Verein und Fans wird gleichzeitig größer. Der Klub marschiert derzeit an seinen treusten Zuschauern vorbei dem Profit entgegen. Wir als Anhänger des Klubs sind schon lange nur mehr Konsumenten. Unser Geld dürfen wir gerne für den Verein ausgeben, unsere Meinung ist jedoch unwichtig und nicht erwünscht. Als Fan wirst du in Duisburg von der Vereinsspitz schon lange nicht mehr ernst genommen. Dazu kommt die sportliche Talfahrt der Elf.

RevierSport online: Was wünschen Sie sich für Samstag?

Schoeter: Schön wäre ein optimaler Verlauf unserer Kundgebung. Am Samstag gehen wir in Duisburg für Duisburg auf die Straße. Jegliche Form von Gewalt oder destruktivem Verhalten hat bei uns keinen Platz. Zudem wünschen wir uns einen engagierten Auftakt unserer Elf, garniert mit drei Punkten gegen den BVB.

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