Hennef ist zwar im letzten Spiel bei Wegberg Beek Meister geworden, wollte aber gar nicht aufsteigen. Die Meisterschaft zu feiern ist das eine, ob ich die Rahmenbedingungen für eine höhere Liga erfüllen möchte oder kann ist das andere. In Hennef hat man sich dazu entschieden, Meister zu werden und auf den Aufstieg zu verzichten, weil man sich nicht den höheren Anforderungen des Verbandes stellen wollte. Daran kann der Verband aber nichts. Er gibt die Rahmenbedingungen vor. Wie wichtig diese sind, hat unlängst die letzte abgelaufene Spielzeit gezeigt. In Wegberg sind diese Strukturen vorhanden. Auch deshalb ist es nur folgerichtig, dass dann an die Stelle des Meisters der Vizemeister aufsteigt. Das ist auch kein Alleinstellungsmerkmal des WDFV, sondern kommt auch in anderen Ligen unterhalb der Regionalliga so vor. Auch da gibt es freiwillige Rückzüge aus Ligen oder den Verzicht auf einen Aufstieg. Kritisch sehe ich lediglich noch das schwebende Verfahren in der Causa 1. FC Düren. Hier wurden bewusst oder unbewusst Fristen des Vereins missachtet. Gerade nach der Entscheidung rund um das Heimspiel gegen Preußen Münster hätte die Verantwortlichen bei Düren mehr Sorgfalt an den Tag legen müssen. Da die Statuten eigentlich in solchen Fällen eindeutig sind, dürfte eine Lizenz unter normalen Umständen nicht mehr erteilt werden. Wie schwer sich auch hier das Verbandsgericht tut wird daran erkennbar, dass noch immer kein endgültiges Urteil gefällt worden ist. Hier machen sowohl der Verband wie auch das Gericht keine gute Figur.

Alles Gute Henok auf deinem weiteren Karriereweg. Es hat die letzten beiden Jahre mit dir sehr viel Spaß im Stadion gemacht. Schade das wir dich nicht halten konnten. Gegen einen Teilnehmer im Europapokal kann ein Drittligist jedoch nicht mithalten.

Bei der Alemannia wird versucht, eine richtig schlagkräftige Mannschaft auf den Platz zu bekommen. Bislang hören sich die Neuzugänge alle vielversprechend an. Ich persönlich würde mich sehr freuen, wenn ein solcher Traditionsverein mit dem Stadion und der Anhängerschaft den Sprung zurück auf die bundesweite Bühne schaffen würde. Gestern Abend habe ich mir im Kino die Dokumentation rund um den Aufstieg in die 3. Liga von Preußen Münster angeschaut. An den Kinokassen hängt dieser Film zur Zeit in Münster selbst die Hollywood Blockbuster ab und ist seit zwei Wochen die Nummer Eins. Eine Aussage von unseren Trainer Sascha Hildmann kam mir beim Lesen des Artikels in den Sinn. Spieler die häufig auf der Bank Platz nehmen müssen, dürfen das Klima in der Mannschaft nicht verderben. Klar wolle jeder von Anfang an spielen. Das geht aber nun einmal nicht. Umso wichtiger sei es, wenn alle für das Ziel an einem Strang ziehen und zu einer sehr guten Stimmung beitragen würden. Dieses große Plus hatte der Kader von Münster in den letzten Jahren, natürlich neben der ganzen Qualität auch in der Breite. Genau darin liegt auch bei der Kaderzusammenstellung in Aachen die Schwierigkeit. Eine Mannschaft besteht nicht nur aus den ersten elf Akteuren, sondern aus 25 oder 26 Spielern. Man sollte das auf keinen Fall unterschätzen. Der Kapitän von Arminia Bielefeld hat dieses unlängst am letzten Freitag nach dem Hinspiel auch noch mal so gesagt. Die Niederlage in Wiesbaden war trotz der besseren Einzelspieler vorprogrammiert, weil bereits in der gesamten Saison keine Mannschaft auf dem Platz zu finden war. Für die Alemannia hoffe ich, dass die sportliche Leitung auch dieses nicht unbedeutende Detail mit bedacht haben. Wenn der Kader als Mannschaft schnell zusammen findet, dürfte auf Grund der Qualität auch in der Breite ein Aufstieg nur über Aachen führen. Ich drücke euch die Daumen dafür.

Warum braucht die DFL überhaupt einen Investor. Die Auslandsvermarktung kann sie doch auch ohne Investor vornehmen. Genauso unsinnig ist das Argument, in die Inlandsvermarktung zu investieren. Es ist doch die DFL, die einzig und alleine die Medienrechte hält und alle paar Jahre neu ausschreibt und vergibt. Was muss da investiert werden? Für mich ist es einzig eine Geldbeschaffungsmaschine, die den 36 Profivereinen der 1. und 2. Liga noch mehr Geld in die Kassen spülen soll. Im Grunde geht es darum, die 50 + 1 Regelung zu umgehen, um am Ende mit den hoch verschuldeten sogenannten Spitzenclubs aus England, Spanien, Italien und PSG in Frankreich finanziell mithalten zu können. Der Weg den die DFL da begehen will, ist ein Irrweg. So entfernt sich der Fußball in seiner Spitze immer mehr von den Fans. Ein Investor möchte am Ende auch eine Rendite sehen. Und diese kann nur über noch höher zu bezahlende Abos bei den Fans gehen. Bereits jetzt denkt der defizitäre Sender DAZN darüber nach, die Preisschraube noch weiter anzuziehen. Er hat die Medienrechte viel zu teuer erworben. Außerdem interessiert sich der deutsche Kunde nicht für Baseball oder andere amerikanische Sportarten. Selbst die ersten Ligen in Spanien und Italien kommen hier nicht an. Kein Wunder, dass viele Abonnenten ihren Vertrag gekündigt haben. 39,99€ im Monat sind einfach viel zu hoch. DAZN gehört im Übrigen zum amerikanischen Sendergruppe Discovery. Investoren in ein bislang gut funktionierendes Unternehmen wie die DFL haben nur Interesse daran, ihre Finanzeinlage durch Gewinne weiter steigern zu wollen. Sie interessiert nicht der Sport, sondern was ich damit verdienen kann. Rendite ist deren Meisterschaft.

Erst einmal einen herzlichen Glückwunsch nach Gütersloh. Wer am Ende Meister wird und aufsteigt, hat es sich auch verdient. Im Spiel gestern Abend war der FC Gütersloh sicherlich die etwas glücklichere Mannschaft auf dem Platz. Das Spiel war in weiten Teilen ausgeglichen. Gütersloh agierte aus einem dichten 4-3-3 heraus und lauerte nur auf das Umschaltspiel. Lediglich ab Mitte der 1. Halbzeit versuchten sie durch energisches Pressing die Münsteraner unter Druck zu setzen. Der Ausgleich fiel aber wieder durch das besagte Umschaltspiel. Zu Beginn der 2. Halbzeit wäre eine Führung für den SCP nicht unverdient gewesen. Drei Hochkaräter ließ Münster aber liegen. So konterte Gütersloh mit dem ersten Angriff in der 2. Halbzeit Münster einmal aus und machte den Siegtreffer. Für die Vergabe des Meistertitels wäre es egal gewesen, aber ein Unentschieden gestern Abend wäre das gerechtere Ergebnis gewesen. Die U23 beendet die Saison auf einem sehr starken 2. Tabellenplatz. Das hatte Niemand im Vorfeld so erwartet. Leider fällt die Mannschaft nun auseinander. Viele Spieler wechseln dabei zu Vereinen, die bereits in der Regionalliga spielen. Aber so ist nun einmal das Los der U23 Teams. Sie bilden gute Fußballer aus, die dann oftmals in eine höhere Klasse wechseln. Schön war gestern jedenfalls, dass sich die U23 von Preußen Münster vor einer ordentlichen Kulisse im Stadion noch einmal präsentieren durfte. Das hatte sie sich auch nach den gezeigten Leistungen mehr als verdient.

Solche Umfragen sind völlig belanglos. Stimmung empfindet jeder anders. Sie ist deshalb auch nicht untereinander wirklich zu vergleichen. Hinzu kommen noch die baulichen Unterschiede in den Stadien. Auch diese können ein Stimmungsbild deutlich verändern. Jedes Heimspiel pilgern in Dortmund über 81.000 Menschen ins Stadion. Das ist für mich repräsentativ. Bei Bayern sind es immer 75.000 und bei Schalke über 60.000.

[quote=memax] 2 Dritte Ligen mit jeweils 3 Absteigern, darunter 4 oder 6 Regionalligen mit gesamt 6 Aufsteigern oder 3 Absteiger aus Liga 3, 3 Regionalligen und 3 Aufsteiger oder 4 Absteiger aus Liga 3, 4 Regionalligen und 4 Aufsteiger Eine Lösung kann einfach sein; man muss es nur wollen. Der DFB und die Fürsten müssen nur ihren Arsch bewegen. Zuletzt modifiziert von memax am 23.05.2023 - 22:58:48 [/quote] Auch diese Diskussion kam immer wieder auf. Eine zweigeteilte dritte Liga wäre nicht mehr so gut zu vermarkten, wie eine bundesweit agierende Liga. Fernsehgelder von im Moment 1,3 Millionen Euro pro Club gäbe es dann nicht mehr. Es bleibt der Fakt, der DFB und die dritte Liga haben sich bewegt. Die Regionalfürsten haben es nicht getan. Der DFB könnte auch ganz schnell wieder sagen, wir kehren zur alten Regelung mit nur drei Absteigern zurück. Er macht es aber nicht und somit tragen die Reformverweigerer aus den Regionalverbänden die Hauptschuld für dieses Szenario. Eine Zweiteilung der dritten Liga hätte aber auch noch andere Folgen. Die jeweiligen Meister steigen direkt in die 2. Bundesliga auf. Wer aber spielt dann in der Relegation gegen den Drittletzten der 2. Liga? Ermitteln die jeweils Tabellenzweiten der beiden Staffeln erst einmal im Hin- und Rückspiel den Gegner für den Zweitligisten? So einfach ist es eben nicht, wie man es sich auch wünschen möge. Die einzige wirklich echte Lösung ist die Verringerung der Anzahl bei den Regionalligen. Der DFB hat da seine Hausaufgaben gemacht und einen Absteiger mehr zugebilligt. Btw. aus aktuellen Anlass habe ich gerade die Aufstiegsregelung aus der 3. Liga in die 2. Bundesliga beim Handball mitbekommen. Dort musste eine Aufstiegsrunde mit 9 Mannschaften (normaler Weise 10) gespielt werden. In acht Spielen werden zwei Aufsteiger ermittelt. Die Teilnehmer dieser Runde sind aus den fünf Regionalligen die jeweiligen Meister und Tabellenzweiten. Der TV Emsdetten scheiterte als Meister in dieser Runde. Die Gründe sind dabei abenteuerlich. Gegen den Aufsteiger Vinnhorst spielte man einmalig zuhause (es gibt keine Rückspiele) 25:25. Obwohl man punktetechnisch noch gleich ziehen könnte, ist ein Aufstieg nicht mehr möglich. Man hat auswärts im direkten Vergleich weniger Tore erzielt. Es gab aber kein Auswärtsspiel gegen Vinnhorst. Solch eine Regelung ist einfach nur schwachsinnig. Wenn man schon eine solche Runde spielt wäre es besser gewesen, alle fünf Meister in einem Hin- und Rückspiel gegeneinander antreten zu lassen. Dann wäre man auch auf acht Spiele gekommen. Man sieht an dem Beispiel aus dem Handball, dass die Regionalliga hier auf einem verdammt hohen Niveau stöhnt. Ihnen wurde ja eine Lösung angeboten, aber die Regionalverbände und ihre hochbezahlten Funktionäre wollten diese Lösung nicht annehmen. Dafür ist nicht der DFB verantwortlich.

Diese Diskussion kommt doch immer wieder in jedem Jahr auf. Vielleicht sollte man Herrn Wollitz verdeutlichen, dass die dritte Liga den Regionalligen bereits entgegen gekommen ist. Vormals gab es nämlich nur drei Absteiger aus der dritten Liga. Man billigte den Regionalverbänden zu, einen vierten Absteiger zu stellen. Aus den fünf Regionalligen sollten durch Zusammenschluss noch vier Ligen übrig bleiben. So waren die Gespräche vor vielen Jahren zwischen dem DFB, der für die dritte Liga zuständig ist und den Regionalverbänden. Das Nein kam aber aus der Nordostliga und aus Bayern. Die Regionalfürsten dort wollten dieser Absprache nicht zustimmen. Auf Grund ihrer Größe dürfen seitdem die Regionalligen Südwest und West jeweils ihren Meister direkt aufsteigen lassen und die anderen drei müssen im Wechsel den vierten Aufsteiger in einer Entscheidung ausspielen. Der dritte Aufsteiger findet im jährlichen Wechsel zwischen Nord, Nordost und Bayern den direkten Weg in die dritte Liga. Wenn Herr Wollitz also den DFB hinsichtlich dieser Regelung angreift, sollte er sich in aller erster Linie mal an seinen Vorsitzenden des Regionalverbandes wenden. Denn dieser ist der Blockierer gewesen und nicht der DFB. Bereits heute können bis zu sieben Vereine die dritte Liga pro Saison verlassen. Vier feste Absteiger und bis zu drei Aufsteiger sind möglich. Das ist mehr als ein Drittel der Liga. Käme ein fünfter Absteiger hinzu, dann wären bei maximal acht Vereinen jedes Jahr eine Änderung der Ligazusammensetzung von 40% der Vereine möglich. Das gibt es in keiner anderen Liga in Deutschland und war dem DFB eindeutig zu viel.

[quote=awg] "Erstmals seit November 2021 kosten die Anteilsscheine der Schwarz-Gelben wieder über 5 Euro." Gaaaanz toll, der Ausgabekurs im Jahr 2000 lag bei 11 € .... Seit mehr als 20 Jahren also Geld versenkt *g* [/quote] Du hast Recht wenn du damals für diesen Betrag Aktien gekauft hast. Es gab aber auch Zeiten, da kostete die Aktie fast nichts mehr. Wer sich zu dieser Zeit damit eingedeckt hatte, kann nun einen großen Gewinn sein Eigen nennen.

Ich gönne den Aachenern diesen Titel. Sie haben das mit Abstand beste Stadion, welches ein oder zwei Ligen höher sicherlich auch das ein oder andere Mal ausverkauft gewesen wäre. Wie Reviersport aber auch zutreffend angemerkt hatte, stieß das Preußenstadion in Münster auf Grund der nun anstehenden Sanierung und Umbaus deutlich an seine Kapazitätsgrenze. In den letzten vier Heimspielen war der Heimbereich jeweils immer ausverkauft gewesen. Je nach der polizeilichen Einstufung schwankt die maximale Nutzungsgröße zwischen 11.234 und 12.794 Zuschauern. Ohne weiteres wären auch bei den letzten vier Heimspielen um die 20.000 Zuschauern gekommen, wenn dieses möglich gewesen wäre. Beim Aufstieg in 2011 lag die Kapazität noch bei 18.500 Plätzen und das Stadion war ausverkauft. In Münster muss man noch bis ins Jahr 2026 hinein warten, bis nach den jetzigen Planungen der Umbau vollständig fertig gestellt sein wird und dann rund 20.000 Fußballfans dort Platz haben werden. Dann gibt es auch nicht mehr die unüberdachten Kurven, sondern ein vollständig überdachtes reines Fußballstadion. Sollte der Alemannia in der nächsten Saison der Aufstieg gelingen, verliert die Liga nach dem jetzigen Stand ihr letztes echtes Zugpferd. Erst war RWE raus, dann der SCP und womöglich danach die Alemannia. Bei diesem Publikum wäre es ihnen zu gönnen. Zuletzt modifiziert von PreußenTom am 22.05.2023 - 13:46:18