Die Nachricht des "Kicker" am Freitagabend klang dramatisch: 13 der 36 Profivereine der 1. und 2. Bundesliga seien aufgrund der Corona-Krise von einer Insolvenz bedroht. Von vier Erst- sowie neun Zweitligisten war die Rede, sieben Teams aus dem Unterhaus soll die Zahlungsunfähigkeit bereits Ende Mai drohen. Wie die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) berichtet, gehört auch der VfL Bochum zu diesen Mannschaften.
Demnach sind die Verantwortlichen der Bochumer aber guter Dinge, dass es nicht zu diesem Szenario kommen wird: "Die Insolvenz wäre ein Szenario, wenn keine der Maßnahmen von Vereins- oder Ligaseite greifen würde, quasi ein Worst-Worst-Case-Szenario", sagte Geschäftsführer Ilja Kaenzig der WAZ. Der Verein sei überzeugt davon, dass die geplanten Maßnahmen ganz oder in großen Teilen greifen.
VfL Bochum muss niedrigen siebenstelligen Betrag einsparen
In diesem Worst-Case-Szenario sind bereits getätigte Maßnahmen wie die Kurzarbeit auf der Geschäftsstelle und der Gehaltsverzicht der VfL-Akteure nicht berücksichtigt. Spieler und Geschäftsführung verzichten bis Ende Juni auf rund zehn bis 15 Prozent ihrer Saläre. Nichtsdestotrotz müsse der VfL laut WAZ einen niedrigen siebenstelligen Betrag einsparen beziehungsweise eintreiben "um dem 'Corona-Effekt' entgegenzuwirken" - also den ausbleibenden TV-Geldern, Zuschauer- und Sponsoreneinnahmen sowie möglichen Regressansprüchen.
Die prekäre Lage beim VfL hängt vor allem mit der Vergangenheit zusammen. So konnte der Verein den Schuldenberg in den vergangenen Jahren zwar noch und nach abbauen, dadurch konnten aber kaum nennenswerte Rücklagen gebildet werden - die nun aber bitter nötig wären. Wie die WAZ berichtet, rechnet der Verein zwar damit, dass letztlich vermutlich alle Profiklubs die Krise finanziell überleben, aber auch in der kommenden Saison die Herausforderung eine große bleiben wird.