„In Schermbeck, wo ich wohne, geht das zum Glück ganz gut, ohne dass man sich gegenseitig zu nahe kommt“, erklärt der 53-Jährige am Telefon. Die Traditionself der Königsblauen, die er leitet, hat natürlich das Training ebenfalls eingestellt.
In der Soccerhalle am P7 neben dem Vereinsheim des Schalker Fanclub-Verbandes, wo sich die Spieler sonst immer dienstags treffen, ruht der Ball. Kontakt zu seinen Schäfchen hält der Chef per WhatsApp. „Sie sind alle in Bereitschaft und freuen sich, wenn es wieder los geht“, sagt Thon. Und verrät: „Sie haben eine schwere Aufgabe vor sich. Am 1. April ist Wiegen angesagt. Dann sollen alle ein Foto von sich und der Waage mit dem Ergebnis an mich schicken. Und dann sehen wir alle, wo wir stehen.“
Geisterspiele als richtige Lösung?
Die Spiele, zum Beispiel bei Concordia Wiemelhausen, sind bis in den Mai bereits abgesagt. Vereinzelt auch in den Juni hinein. „Für uns macht es ja keinen Sinn, ohne Zuschauer zu spielen“, sagt Thon. „Wir spielen ja für die Fans, die die Stars von früher nochmal sehen wollen.“ Er sitze mit den Veranstaltern bereits an der Planung für Ersatztermine.
Für den professionellen Sport sieht das der Ex-Nationalspieler anders. „Um Planungssicherheit für die neue Saison zu haben und diese Saison vernünftig zu Ende zu bringen, halte ich Geisterspiele, wenn man denn dann wieder spielen kann, für die richtige Lösung. Die Bundesligen sollten die Saison ohne Zuschauer zu Ende spielen.“
Wann das sein wird? Da vertraue er hinsichtlich eines Datums den Experten. „Die Politik macht da derzeit einen sehr guten Job. Sie gibt viel vor, daran werden sich DFB und DFL orientieren.“
Bis dahin vertreibt er sich die Zeit mit Zeitung lesen, Gassi gehen und der Familie. „Ich kann derzeit nur das tun, was alle tun: Abwarten. Aber vielleicht wissen wir in zehn Tagen mehr.“