Diese Nachricht beschäftigt die RWO-Fans: Schon vor einigen Tagen sickerte in den sozialen Netzwerken die Information durch, dass Kult-Stadionsprecher Peter Knobloch (63) sein Mikrofon im Stadion Niederrhein nicht mehr in die Hand nehmen wird. Schon beim Heimspiel gegen Viktoria Köln übte er seine gewohnte Tätigkeit nicht mehr aus. Am Mittwochabend bestätigte der Verein die Gerüchte: Knobloch und Rot-Weiß Oberhausen gehen getrennte Wege.
Ein Schock für die Fans. Denn mit kleinen Unterbrechungen ist Knobloch seit der Saison 1995/96 der RWO-Lautsprecher im Stadion Niederrhein. Er besitzt bei vielen rot-weißen Fans bereits seit Jahren Kult-Status. Knobloch hat einige Höhen und viele Tiefen mitgemacht. Kleeblatt-Fans ist er als Stimme des Aufstiegs in guter Erinnerung. Als RWO 2008 den Durchmarsch aus der Oberliga in die 2. Bundesliga schaffte, kommentierte Knobloch die Tore beim Public Viewing vor mehreren Tausend Fans auf dem Luise-Albertz-Platz am Centro Oberhausen.
Heftiger Zoff mit Finanzvorstand Jöring
Doch warum verlässt ein Mann, der seit über 20 Jahren ehrenamtlich für die Kleeblätter arbeitet, mitten in der Saison den Verein? Wie RWO in seiner offiziellen Stellungnahme erklärte, habe Knobloch in der vergangenen Woche seinen Rücktritt angeboten. Ursächlich sei "eine interne Differenz zwischen einem RWO-Vorstandsmitglied und Knobloch." Mehrere Gespräche hätten das Problem nicht lösen können. "Dies scheiterte an der innerlichen Zerrissenheit beider Parteien", schreibt der Verein.
Wie RevierSport erfuhr, handelt es sich bei dem erwähnten Vorstandsmitglied um Finanzvorstand Herbert Jöring. Ein heftiger Streit auf privater Ebene zwischen Jöring und Knobloch führte zum Aus des Stadionsprechers. Der Verein stand zwischen den Stühlen, der Stadionsprecher zog den Kürzeren. Die Einzelheiten wollte Knobloch auf Nachfrage von RevierSport nicht kommentieren. "Ich halte mich zurück, weil ich an dem Verein und den Fans hänge", betont der 63-Jährige, der sich über die Rückendeckung der Oberhausener Anhängerschaft freut: "Ich bedanke mich bei allen Fans, die hinter mir stehen. Das bedeutet mir sehr viel", sagt er. Ein mögliches Comeback am RWO-Mikro schließe er nicht aus. "Wenn die Unstimmigkeiten beseitigt werden können, würde ich wieder als Stadionsprecher für RWO arbeiten."
Autor: Martin Herms