Zwei Jahre spielte Kevin Pires-Rodrigues beim SC Preußen Münster und war stets ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft. 70 Spiele (drei Tore, acht Vorlagen) absolvierte der ehemalige U21-Nationalspieler Portugals insgesamt für die Adlerträger.
Nach zwei Spielzeiten verabschiedete sich der ehemalige Lotter nun von der Hammer Straße. Wie es für "Piro" weiter geht, ist noch ungewiss. Ihm liegen mehrere Anfragen aus dem In- und Ausland vor.
Kevin Pires-Rodrigues, haben Sie den Abstieg mittlerweile verdaut? Der Abstieg hat mich wirklich mitgenommen. Die Mannschaft, das Umfeld haben einfach alles gegeben, um dieses Worst-Case-Szenario noch zu verhindern. Leider haben wir es nicht mehr verhindern können. Wir haben zuvor bereits zu viele wichtige Punkte liegengelassen. Es tut immer noch weh, kein Fußballer steigt gerne ab. Für mich war es auch der erste Abstieg in meiner Karriere. Wer mich kennt, der weiß, dass ich immer gewinnen will, ob im Spiel oder Training: ich hasse Niederlagen. Und diese, der Abstieg, ist besonders bitter.
Wie wird es in Münster jetzt weitergehen? Kann man den Wiederaufstieg sofort anpeilen? Als Spieler kann ich das schwer einschätzen. Die zwei Jahre in Münster habe ich mich jedenfalls sehr wohlgefühlt und viele tolle Menschen im und um den Verein herum kennenlernen dürfen, die mit Akribie zum Wohle des Vereins gearbeitet haben. Das hat mich schon beeindruckt. Ich wünsche es mir, dass es wieder bergauf geht und die Kräfte werden sich schon bündeln und es wird sich wieder eine schlagkräftige Truppe finden. Da bin ich mir sicher. Ein Verein wie Preußen, die Stadt Münster haben einfach Fußball in den Lizenzligen verdient. Ich bin davon überzeugt, dass der Verein es mittelfristig auch schaffen wird. Es wird ständig hinter den Kulissen daran gearbeitet und die Bedingungen werden Schritt für Schritt verbessert.
Aktuell sind Sie vereinslos. Wie sieht Ihre weitere Planung aus? Es ist noch alles ungewiss. Ich möchte meine Karriere auf professionellem Niveau fortsetzen und bin hungrig in einer starken Mannschaft, in einem funktionieren Umfeld zu arbeiten und mir alles abzuverlangen. Der Transfermarkt nimmt diesen Sommer erstmalig ein ganz neues Gesicht an. Da müssen auch Spieler sehr geduldig sein. Den Vereinen fällt es schwer, eine solide Personalplanung zu tätigen. Von daher kommt das Transfer-Geschehen nur schleppend in Gang.
Manche Teams befinden sich schon wieder in der Saisonvorbereitung. Was machen Sie aktuell? Ich kann meinerseits nur sagen, dass ich mich auf die neue Saison freue. Aktuell halte ich mich mit einem Athletiktrainer auf einem hohen Niveau fit. Ich könnte sofort ins Mannschaftstraining einsteigen und bin auf jegliche Herausforderungen vorbereitet.
Werden wir Sie denn in der 3. Liga wiedersehen? Ich habe in meinem vierten Jahr in Folge in der 3. Liga immer alles abgerufen, mich voll in die Dienste des Vereins gestellt und wesentlich zu Erfolgen beigetragen. Das kann ich durchaus so selbstbewusst sagen. Mittlerweile komme ich auf 110 Einsätze und man kennt meine Qualitäten in der Liga. Wohin der Weg letztendlich führen wird, kann ich jetzt noch nicht sagen. Der Austausch mit Vereinen geht auch über die Grenzen, was ich grundsätzlich auch spannend finde, wenn ich zum Beispiel an Optionen in Belgien oder Holland denke, hinaus. Ich bin da ganz entspannt und geduldig, was meine Zukunft angeht.