Der KFC Uerdingen hat in diesen Tagen und Monaten kein echtes zuhause. Das Grotenburg-Stadion ist gesperrt. Es muss dringend saniert werden. Für die 3. Liga, für die 2. Liga noch umfassender. Viele Millionen müssen investiert werden.
Der Plan sah vor, dass die Uerdinger im Laufe des kommenden Jahres wieder zurück ins eigene Wohnzimmer dürfen. Zuvor wicht der KFC in dieser Saison in die Arena des MSV Duisburg aus. In der kommende Spielzeit wird der KFC seine Heimspiele in der Arena von Fortuna Düsseldorf bestreiten.
Gegenüber der Rheinischen Post betonte nun der Investor Mikhail Ponomarev, dass er kein drittes Jahr abseits der Grotenburg akzeptieren werde. Modernisiert die Stadt Krefeld das Stadion nicht, zieht er sich zurück. Bei der RP wird er zitiert: "Eine dritte Saison in einem fremden Stadion wird es mit mir nicht geben." Was am Montag die Stadt Krefeld auf den Plan rief. Auf ihrer Homepage wurde eine Stellungnahme veröffentlicht, die sich auf das Stadiontheater bezieht.
Zuvor waren Pläne gescheitert, eine gemeinsame Stadiongesellschaft zu gründen. Von dieser nahmen die Uerdinger Abstand, nachdem im Januar 2019 eine unterschriftsreife vertragliche Grundsatzvereinbarung vorgelegen haben soll. Das nahm die Stadt Krefeld zum Anlass, eine zeitliche Verzögerung zu begründen. Hier heißt es: "Am 9. Mai 2019 hat der KFC Uerdingen die Stadt Krefeld darüber informiert, dass aufgrund veränderter Rahmenbedingungen die Gründung einer Stadiongesellschaft nicht länger gewünscht sei und die Stadt die Sanierung der Grotenburg nun doch wie ursprünglich geplant umsetzen solle. Allerdings ist durch die Verhandlungen seit Oktober 2018 inzwischen ein halbes Jahr verstrichen."
Nun geht man also zurück zum ursprünglichen Plan. Der sieht vor, dass die Stadt Krefeld das Stadion modernisiert. Elf Millionen Euro soll das Projekt kosten, damit der KFC in Liga 3 wieder in Krefeld antreten darf. Teile wurden bereits umgesetzt, so wurde zum Beispiel für die Südtribüne mit einem Gutachter ein Brandschutz- und Entfluchtungskonzept erstellt. Die Lüftungsanlage der Funktionsräume, die akustische Anlage im Stadion, das Netzwerk und die Telekommunikation, die Beleuchtung, die Flutlichtanlage, die Betonsanierung am Dach der Nordtribüne und die Außenanlagenentwässerung wurden angegangen.
Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer erklärte zur aktuellen Lage rund um den KFC Uerdingen: „Jeder weiß, dass mir der KFC Uerdingen und das Projekt Profifußball am Herzen liegen. Der Rat der Stadt Krefeld hat sich zu seiner Verantwortung für die Grotenburg bekannt - und dieser Verantwortung werden wir in dem dort beschlossenen Rahmen nachkommen. Allerdings gibt es rechtliche, rationale und ethische Grenzen für das Engagement einer Stadt im gewinnorientieren Geschäft Profifußball. Diese Grenzen werden wir im Sinne unserer Gesamtverantwortung für die Stadt Krefeld selbstverständlich respektieren."
Zudem möchte die Stadt sich bemühen, die Trainingsbedingungen der Uerdinger zu verbessern. Überall dort, wo die Stadt zuständig ist. Denn hinter vorgehaltener Hand haben sich die Spieler auch darüber beschwert, dass die Trainingsbedingungen nicht profigerecht sind. Zum Abschluss der Stellungnahme betont die Stadt Krefeld: "Sollte der KFC Uerdingen nochmals Gespräche über die Gründung einer gemeinsamen Stadiongesellschaft aufnehmen wollen, steht die Stadtverwaltung dafür zur Verfügung." cb